Montag, 14. Mai 2012

Golf hurts!



Sodele, nach eine Woche Pause bin ich auch wieder da.
Grund für diese kleine Unterbrechung war eine kleine Verletzung, aufgrund derer ich nicht so sonderlich gut in der Verwendung meiner linken Hand war. Aber von vorne.

Ich habe mir mein Kursprogramm ja so zusammen gestellt, dass es durchaus das Prädikat "Schnelldurchgang" verdient. Das schließe ich zumindest daraus, dass ich fast jedes Mal neue Leute kennen lerne.
Vorletzte Woche stand daher auch schon die drittletzte Einheit, die Verfeinerung des langen Spiels, auf dem Plan. Der Verlauf ist recht schnell erzählt. Jeder bekam einen Eimer mit 125 (sic!) Bällen und die sollte man verballern. Vom Tee, vom Boden, mit dem Holz 4, mit dem Holz 3 und dem Driver. Und mit den Eisen. Und den Wedges. Nur mit dem Putter nicht, obwohl mich das ehrlich gesagt auch mal interessiert hätte. Hab mich aber nicht getraut, das zu versuchen. Ein anderes Mal eben.

Meine zweitschwerste Sportbewegung der Welt habe ich mittlerweile so drauf, dass ich das, was vorher Glück war nun die Regel ist. Mit meinen Eisen bringe ich den Ball schnurgerade raus, mit den Hölzern habe ich noch einen saftigen Slice drin. Da ich dieses Schicksal aber wohl mit vielen anderen Golfern teile mache ich mir darüber eher weniger Sorgen.
Erstaunlich war nur, dass ich mit den langen Schlägern irgendwie besser zurecht gekommen bin als mit den Kurzen. Eigentlich sollte es ja andersrum sein. Sagt zumindest mein Pro.
Lediglich an Länge mangelt es mir noch irgendwie, aber da rächt sich wohl der Umstand, dass ich in meinem ganzen Leben noch keine Sportart betrieben habe, deren Bewegungsablauf dem jetzigen auch nur annähernd ähnelt.
Das dürfte dann auch der Grund sein, warum ich mir die linke Hand ramponiert habe.
Nach so ca. 80 gespielten Bällen baute sich immer mehr ein stechender Schmerz in den oberen Knöcheln des kleinen- und Ringfingers auf (die exakte medizinische Beschreibung erspare ich euch und mir), was dazu führte, dass ich fortan immer weniger in der Lage war, einen vernünftigen Schlag schmerzfrei auszuführen.
Da mich aber, einmal mehr, der falsche Ehrgeiz gepackt hatte verballerte ich noch meine restlichen Bälle. Eine Entscheidung, die ich Abends schon bitterlich bereuen sollte. Denn meine linke Hand war nahezu unbrauchbar geworden und wurde bei jeder Belastung von einem stechenden Schmerz durchzogen. Das allein war aber noch nicht so schlimm, das Problem bestand darin, dass nur 3 Tage später die Kurzplatzrunde auf dem Programm stand!
Ich stand also vor dem Problem, das schon Jürgen Klinsmann vor dem EM-Finale 1996 hatte: Ich musste zügig wieder fit werden. Also habe ich mich selbst mit Eispäckchen und Mobilat behandelt in der Hoffnung, dass alles doch nicht so schlimm sein möge.
Und siehe da, 3 Tage später waren die Schmerzen soweit abgeklungen, dass ich schon wieder schmerzfrei etwas greifen konnte. Ein paar Trockenschwünge zeigten mir jedoch schnell, dass an einen vernünftigen Golfschwung nicht wirklich zu denken war. Termin stand aber. Und sollte auch tunlichst wahrgenommen werden.
Also einen notdürftigen Tapeverband um die Hand gewickelt, der dafür sorgte, dass die mehr oder weniger komplett steif war und den Handschuh drüber gezogen. Ballgefühl und Präzision waren ab da zwar nur noch ein frommer Wunsch, aber ich war zumindest in der Lage, einen Ball zu schlagen ohne Tränen in die Augen zu bekommen. Ja, diese Opfer bringe ich!
Die Runde an sich war ziemlich unterhaltsam. Wir starteten in 2 Flights, einmal mit 2 und einmal mit 3 Personen. Mein Flight war 3 Personen stark und wir hatten echt Spaß, überboten wir uns doch mit unseren Peinlichkeiten.
Erst schlug ich aus 3 Metern einen Ball gegen den einzig in der Gegend stehenden Baum (obwohl ich nicht auf ihn gezielt hatte), dann traf ein Anderer aus 2 Metern das Loch nicht obwohl er drauf gezielt hatte), wir liefen uns gegenseitig über die Puttlinien, kurzum, wir machten wenig richtig. Und das schon am ersten Loch! Zu unserer Ehrenrettung möchte ich aber sagen, dass wir versuchten, uns so gut wie möglich an die Regeln und die Etikette zu halten. Hat auch, mit vereinten Kräften und mit Einschränkungen geklappt.
Am zweiten Loch spielten wir schon, von der Schlagzahl mal abgesehen, wie alte Hasen. Eins haben wir aber bis zum Ende nicht abgestellt bekommen. Wenn ein Anderer am Zug war haben wir diese Zeit nicht genutzt, um uns selbst auf unseren Schlag vorzubereiten, sondern haben immer voller Faszination zugeschaut, was da jetzt fabriziert wird und haben uns erst danach Gedanken darüber gemacht, wer denn jetzt überhaupt was machen soll und darf. Das zügige Spiel hatten wir also noch nicht restlos verinnerlicht.
Auch die Diskussion, wer zuerst abschlägt wuchs sich zum Schätzspiel aus:
"Wer fängt an?"
"Wieviel hattet ihr beim letzten Loch?"
"Glaub so 7."
"Denke so um die 6. Und du?"
"Keine Ahnung."

Zählen will eben gelernt sein.

Die restlichen Löcher liefen alle so lala, meist lag das Problem darin, dass man den Ball ungebremst über das Grün hinaus gespielt hat und sich dann von hinten wieder heranpirschen musste. Irgendwie fehlte noch das Gefühl für das richtige Verhalten von richtigen Bällen. Aber das sollte nichts sein, was sich nicht abstellen ließe.

Und kurz vor dem Ende schafften wir es sogar noch, ein Loch tatsächlich Par zu spielen. Wir schafften es aber auch, das ein oder andere Loch mit Doppel-Par zu beenden. Passenderweise fing es am 5. Loch auch noch an in Strömen zu regnen. Unser Pro beobachtete uns daraufhin unter dem wohl größten Regenschirm, den der Markt hergibt. Und wir wurden nass. Spaß hat es aber trotzdem gemacht!
Allerdings bezahlte ich diesen Ausflug die nächsten Tage wieder teuer, denn meine Hand war Abends wieder in der Form, in der sie 3 Tage zuvor schon gewesen ist.
Deswegen habe ich mir letzte Woche mal eine Auszeit genommen und meine obligatorischen Einheiten auf der Range gecancelt. Erst letzten Freitag habe ich es wieder gewagt, ein paar Bälle zu schlagen, was auch ganz gut funktioniert hat. Gespürt hab ichs danach trotzdem wieder, wenn auch nicht so stark wie zuvor.
Deshalb werd ich diese Woche bis Samstag auch nochmal pausieren. Da steht dann die 9-Loch-Runde auf dem richtigen Platz an. Da sollte ich wohl besser in der Lage sein, vernünftig zu spielen. Deshalb, entgegen meiner Natur, werd ich mal vernünftig sein. Immerhin steht ja kurz darauf auch die Prüfung an. Und die muss ich ja tunlichst bestehen... ;-)


Nur Golf bei:

5 Kommentare:

  1. Stark.
    Sieh zu, dass Du Anfang Juni beim Golx@SPOX Cup wieder gesund bist, wir brauchen Dich und deine Punkte :-)
    Und ohne DIr Angst machen zu wollen, aber ein Golfer hat ständig Schmerzen.
    Immer tut irgendwo gerade irgendwas weh.
    Und sei es nur der Anblick der eigenen Bälle.
    Aber so hat er wenigstens auch eine "gute" Ausrede!

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Alex Das Problem mit zählen lässt sich einfach abstellen besorg dir einfach eine Zählkette oder mit Hinsicht auf unser Turnier einen dieser Doppelscorer!

    Die Sache mit dem Verhalten auf dem Green (Puttinglinien)verlangt nur ein wenig Aufmerksamkeit! Es gibt Mitspieler die da allergisch drauf reagieren wenn man sich auf
    dem Green rücksichtslos benimmt ! Ich z.B. manchmal ! Ansonsten super wie immer Matthias

    AntwortenLöschen
  3. und gute Besserung natürlich !

    AntwortenLöschen
  4. Schönes Ding! Allerdings frage ich mich wenn du solche schmerzen hast ob da nicht ein fehler in deiner Bewegung oder im Griff drin ist. Aber dein Pro wirds schon richten!

    AntwortenLöschen
  5. Ralph: Ich nehm an, dass ich zu locker bzw. unsauber gegriffen habe. Einfach zu schludrig.
    Hab ein paar Probeschwünge gemacht, da ist es mir aufgefallen, dass der Schläger ein wenig schlackert, wodurch genau an dem bestimmten Punkt die Hebelkraft wirkt...
    Wenn ich da aufpasse, dann sollte das Problem erledigt sein ;)

    AntwortenLöschen