Ich habe vor meinem 14ten Lebensjahr Raucher für blöd
gehalten. Wie kann man freiwillig rauchen? Und da bei uns zu Hause, im Auto und
eigentlich überall permanent geraucht wurde, wurde ich schnell zum Anti-Raucher.
Ok, damals hat man noch überall geraucht, selbst im TV. Damals galt Rauchen
auch als cool.
Ich fand das aber immer nur nervend, ständig die Kippen für
meine Eltern holen und ekelig, den ganzen Qualm einatmen zu müssen. Damals. In
den 70ern. Ich hätte schwören können, dass ich niemals rauchen würde. Damals.
Bis ich im Sommer 79 „verführt“ wurde. Ich weiß nicht mehr ganz genau wer das
war, aber ich kann mich gut an die Tage erinnern. Meine Eltern haben das gar
nicht bemerkt, denn die haben ja wie gesagt selbst gequalmt. Und zwar viel.
Und so wurde aus dem 14 jährigen „Fast-schon-Militanten-Nichtraucher“
ein Teenager der tat, was die meisten Menschen in seiner Umgebung taten. Ich
wurde Raucher.
Und diese Sucht habe ich jahrzehntelang nicht abstellen
können.
Seit gut 18 Monaten habe ich es geschafft. Ich bin rauchfrei, schleppe dafür aber 10 Kilo mehr Gepäck mit mir herum. Aber ich habe mich von dieser Sucht befreien können. Endlich. Auch Nachhaltig... Hoffe ich....
Seit gut 18 Monaten habe ich es geschafft. Ich bin rauchfrei, schleppe dafür aber 10 Kilo mehr Gepäck mit mir herum. Aber ich habe mich von dieser Sucht befreien können. Endlich. Auch Nachhaltig... Hoffe ich....
Doch kaum bin ich von der einen Sucht befreit, stecke ich
schon in der nächsten
Abhängigkeit. Ich bin golfsüchtig. Weniger passiv süchtig (also ich muss nicht jede TV Übertragung sehen),
sondern viel mehr aktiv (ich will raus, auf den Platz). Ich merke, wie mein Denken und Handeln sich immer mehr
an dem Sport ausrichtet und aufhängt. Wie ich überlege, wann ich das nächste
Mal spielen oder trainieren kann.
Ich bin süchtig.
Diese Erkenntnis kam über Nacht und traf mich etwas unvorbereitet, aber nicht überraschend. Ich hatte schon so etwas geahnt und meine Familie so etwas auch schon mehrfach "angdeutet"....
Aber extrem wurde es letzte Woche, als ich nicht ein einziges Mal auf dem Golfplatz war. Nicht einmal. Nicht, dass ich nicht gewollt hätte, nein es fehlte mir einfach an Zeit.
In der Woche davor hatte ich hingegen noch etwas Golf...
Mittwochabends nach Feierabend schnell eine Stunde Putttraining,
Donnerstag die Herrenrunde mit den Jungsenioren,
Freitag zwei Stunden Driving Range (während die Töchter ihr Golf-Training hatten)
und Samstag war ich mit unserer Herrenmannschaft (als Kamerakind) bei deren Mannschaftsmeisterschaften in Gifhorn am Start.
Herren-Mannschaftsmeisterschaft Oberliga Nord 2
Und dann begann meine persönliche Leidenszeit.
Sonntag war ich noch ganz entspannt, hatte ohnehin keine Zeit mir Gedanken über Golf zu machen.
Doch was dann kam, war einmalig in diesem Frühjahr und bleibt hoffentlich auch eine Ausnahme.
Montag – Keine Zeit, weil die Tochter abends vom Orchester abgeholt werden musste,
Dienstags war ich bei einem Twitter-User-Treffen in Berlin,
Mittwoch Elternabend und danach Konfirmations-Abendmahl (das war wirklich toll).
Donnerstag begann ich aber schon mich extremst auf Sonntag zu freuen, denn da war endlich mal wieder eine Runde Golf angesagt.
Zwar "nur" Damenmannschafts-Sponsoren-Scramble, aber immerhin.
Montag – Keine Zeit, weil die Tochter abends vom Orchester abgeholt werden musste,
Dienstags war ich bei einem Twitter-User-Treffen in Berlin,
Mittwoch Elternabend und danach Konfirmations-Abendmahl (das war wirklich toll).
Donnerstag begann ich aber schon mich extremst auf Sonntag zu freuen, denn da war endlich mal wieder eine Runde Golf angesagt.
Zwar "nur" Damenmannschafts-Sponsoren-Scramble, aber immerhin.
Endlich. Golfen.
Und so vergingen die Tage, die wirklich mit vielen schönen und anstrengenden Dingen (inkl. Familienfeier bei uns zu Hause) gefüllt waren. Aber halt leider komplett ohne Golf.
Und so ertappte ich mich immer häufiger dabei, mich wie ein Raucher nach der nächsten Kippe zu sehnen. Ich konnte nicht aufhören mich auf die nächste Runde Golf zu freuen.
Ich fühlte mich zwischendurch schon wie ein Raucher, der keine Kippen mehr im Hause hat. Nervös, schon die Stunden zählend, wann es wieder raus auf die Wiese geht.
Und so stelle ich hiermit fest: Ich bin golfsüchtig.
Ob das, wie beim Rauchen 30 Jahre oder ewig anhält, weiß ich
nicht. Ich weiß nur, dass ich mir gerade überlege, ob ich nicht heute noch auf
die Range fahren kann.
Nächste Woche geht es dann beim GOLF@Spox Cup ein ganzes Wochenende lang nur um Golf (abends EM gucken). Freitags eine Runde, Samstags zwei Vierer und Sonntag noch mal ein Einzel. Alles im Matzchplaymodus. Und alles mit Cart, denn man ist ja nicht mehr der jüngste...
Ich freue mich darauf schon jetzt sehr darauf.
Obwohl ich mich nie wieder einer Sucht hingeben wollte...
Nächste Woche geht es dann beim GOLF@Spox Cup ein ganzes Wochenende lang nur um Golf (abends EM gucken). Freitags eine Runde, Samstags zwei Vierer und Sonntag noch mal ein Einzel. Alles im Matzchplaymodus. Und alles mit Cart, denn man ist ja nicht mehr der jüngste...
Ich freue mich darauf schon jetzt sehr darauf.
Obwohl ich mich nie wieder einer Sucht hingeben wollte...
Nur Golf bei:
ENDLICH !!!!
AntwortenLöschenGehts Dir auch mal wie mir, mit keine Zeit und so!
Obwohl ich Sonntag noch mal 9 Loch geschafft habe
ist die nächste Runde erst wieder Ende nächster Woche in Sicht! Und ich freu mich jetzt schon drauf ! Matthias
Jepp das kenne ich. Und eins sage ich dir, ganz hört das nie wieder auf. Es ist halt so, Golf ist so ein entweder lieben oder hassen Ding, es gibt kein dazwischen.
AntwortenLöschenMeine Anekdote zu dem Thema und der Punkt an dem ich etwas ändern musste war als ich vor Jahren in Bad Griesbach war. Damals gab es dort nur 4 Golfplätze. Ich lag im Max im Bett und habe mich von einer Seite zur anderen gewälzt. Ich konnte nicht schlafen. Mein Problem, ich habe mir sorgen um meine Golfschläger gemacht. Ich bin dann zum Auto habe meine Tasche geholt sie nebens Bett gestellt und von da an konnte ich schlafen.
Das ist kein Witz so Krass war das bei mir. Von dem Punkt an musste ich etwas ändern. Weil mein gesamtes Umfeld, Freunde, Bekannte, Denken und Handeln sich nur um Golf gedreht hat. Zum Glück habe ich dann Studiert und lernte das es auch etwas anderes gibt. Heute schaffe ich durchaus einen Monat ohne Golf und das ohne Schweißausbrüche. Schön ist es nicht aber es geht!
Das mit den Golfschlägern ging mir vor der Portugalreise so.
AntwortenLöschenTagelang hatte ich Sorgen, dass die Schläger nicht mitkommen.
Oder verschwinden...
Ich war erst erleichtert, als ich das Bag wieder in Händen hielt :-)
Inzwischen steht das aber im Spind im Club.
Wo ich heute zum Training hin fahre. Die Mädels haben Freitags Training und das nutze ich auch immer gerne, wenn ich kann. Letzte Woche ging halt nicht.
Starkes Outing, das aber wohl keinen der Dich kennt überraschen kann.
AntwortenLöschenIch kann Deine Sucht sogar als Nichtgolfer nachvollziehen und muss sagen, dass die "Angst" vor einer Sucht auch ein Grund ist, momentan nicht mit dem Golfen anzufangen...
Ich denke mal diesen Beitrag muss ich nicht unterschreiben, oder?
Nein wir wissen genau wer DU bist! Ich werde das Thema im August noch mal versuchen Dir näherzubringen !
AntwortenLöschenGruß Matthias
Starkes Geständnis. Da gehört echte Größe dazu. Also charakterlich ;)
AntwortenLöschenBeim Rauchen habe ich zwischenzeitlich mal 4 Jahre ausgesetzt, bin aber (leider) wieder voll dabei.
Genauso wie beim Golf jetzt. Und wenn ich mir das alles so durchlese, dann bin ich wohl auf einem guten/nicht so guten Weg. Je nachdem, wie man es nimmt.
Auf jeden Fall beobachte ich bei mir, obohl seit gerade mal 6 Wochen diesem Sport verfallen auch schon diese Auswüchse. Wenn ich in meine Kanzlei zu meinem Ausbilder muss lege ich das in der Regel so, dass ich danach ein paar Bälle auf der Range schlagen kann weil der Golfplatz nur 5 Minuten von der Kanzlei entfernt ist. Und das Bag liegt meist im Auto, es sei denn, ich weiß, dass ich eine Weile nicht in die Nähe komme oder auch so keine Zeit habe. Dann steht es im Schlafzimmer. Das aber wirklich nur aus Platzgründen...;-)
Naja.
AntwortenLöschenMir war vorher klar, dass ich viel Zeit in den Sport investieren würde.
Das war auch der Grund, warum ich nicht bereits vor gut 15 Jahren mit dem golf angefangen habe.
Damals war ich bei ein paar Einladungsturnieren zum Schnuppern unbd wollte damals schon anfangen.
Aber da ich zeitgleich Vater wurde und mir klar war, dass das nur Stress geben wird, wenn die Frau zu hause sitzt, während ich auf dem Golfplatz bin.
Und so habe ich damals zu meiner Frau zwei Sachen gesagt:
Ich werde mit dem Golfen anfangen und zwar wenn die Kinder größer sind.
Und sie muss ebenfalls anfangen.
Beides habe ich umgesetzt.
Auch wenn sie nicht so oft spielt wie ich.
Aber sie hat die PE und seitdem die Kids auch angemeldet sind und trainieren, spielt sie häufiger.
Und eigentlich auch mit viel Spaß.
:-)
gibt es eine Selbsthilfegruppe idealerweise im Netz?
AntwortenLöschenIch spiele meistens heimlich, fast jeden Tag,möchte ein bestimmtes Handicap erreichen, scheitere an meinen Nerven, bin zu ehrgeizig, ärgere mich zu sehr über Fehler, selbst wenn ich aus 100 Metern den Ball 3 Meter an die Fahne setze, habe ich was auszusetzen.
Zumeistganz allein auf dem Platz gehe ich der Sucht nach ohne wirklich Befriedigung zu finden.
Es geht mir nicht um die Anerkennung von anderen, ich selber bin mein schlimmster Feind.Der destruktive Gedanke ist in mir, die Familie zu verlassen, um weniger verdienen zu müssen, gerade so viel zu verdienen, das es für ein kleines Zimmer reicht und für das Golfspielen.