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Mittwoch, 21. November 2012

Pleiten, Pech und Putter


Frei nach Thomas Motto: Pleiten, Pech und Putter habe ich mich entschlossen meinem Blog Ein Schwank aus meinem Leben einen weiteren folgen zu lassen. Zu viel gibt es noch zu erzählen, zu viel ist mir noch eingefallen. Nunmehr 20 Jahre Golfsport können nicht spurlos an mir vorüber gegangen sein und das ist es auch nicht. Ich möchte denn dann auch mit den Pleiten, dem Pech und dem Putter beginnen.

Golf ist ein Spiel ohne Emotion. Ein Vorurteil welches zumindest auf mich nicht zu trifft, wer den diesjährigen Rydercup gesehen hat wird mir zustimmen. Nun gibt es aber verschiedene Arten von Emotionen, Wut gehört leider auch dazu und ich habe früher dazu geneigt meine Wut an meiner Ausrüstung aus zu lassen. Einige Beispiele gefällig? Ich habe mal mit meinem Pitching Wedge das Grün aus 80 Metern nicht getroffen. darauf hin flog mein geliebtes Cleeveland Wedge davon. Leider traf es dann einen Baum und als ich es wieder aufhob war der Schaft richtig stark verbogen. Ich habe den dann kurzerhand wieder gerade gebogen und weitergespielt. Mit diesem nicht mehr ganz geraden Schaft in meinem Wedge habe ich fortan die nächsten 10 Jahre gespielt. Erst in diesem Jahr (2012) habe ich den Schläger ausgewechselt. Gerne würde ich sagen das ich nach der Erfahrung geheilt war, kann ich aber leider nicht. Ein 5er Holz mit einem STAHLschaft, leicht geworfen, zerbricht 15cm über dem Schlägerkopf, wenn man beim Wurf das Rad eines Trolleys trifft. Diese Erkenntnis sollte jeder Stahlschaft spielende 5er Holzschläger im Hinterkopf behalten. 3er Eisen zerbrechen schon wenn man sie leicht auf ein vom Regen durchweichtes Fairway schlägt. Dieses Missgeschick möchte ich aber nicht mir ankreiden, es muss ein Stein im Weg gewesen sein. Callaway Biggest Big Bertha Driver fliegen 50 - 60 Meter weit. Wenn sie aber wieder landen zerbrechen sie an der selben Stelle wie 5er Hölzer. dies ist mir passiert da war der Schläger keine 5 Tage in meinem Besitz. Ich habe den dann zu Callaway zurückgeschickt. Die sollten den reparieren. Natürlich entgeltlich, haben die auch gemacht. Zurück bekam ich einen reparierten Schläger und einen neuen oben drauf. Ich weiß bis heute nicht warum ich zwei Schläger zurück bekam.

Die bereits angesprochene Geschichte mit Stuttgart und dem Putter ist nicht im letzten Blog gelandet weil mich hier ein Problem Quält. Ich habe 2 Golfplätze in Stuttgart gespielt, Solitude und Schloss Nippenburg. Passiert ist mir das auf einem Par 3 ca 200m mit einem 100% Inselgrün, es muss die 13te Bahn gewesen sein. Ich könnte schwören das es in Solitude war, die haben aber kein Inselgrün und die 13 ist kein Par 3. Ich kann also nicht mit Sicherheit sagen wo das passiert ist weil die Homepage von Nippenburg die Bahnen nicht ausweist. Aber berichten wollte ich es doch deshalb sagen wir einfach es ist passiert in Stuttgart auf der Bahn 13 ein ca 200 Meter langes Par 3 mit einem Inselgrün. Der Abschlag geht stark bergab. Ein an sich nicht gerader einfacher Golfschlag lag also vor mir. Wenn ich schon nicht weiß auf welchem Platz das war, weiß ich erst recht nicht mehr welchen Schläger ich benutzt habe. Vielleicht sollte ich noch erwähnen das es sich bei der beschrieben Golfrunde mit nichten um ne Spassrunde handelte sondern um ein Meisterschaftsturnier. Lange Rede kurzer Sinn, der Ball flog 4 Meter an die Fahne. Ich würde heute sagen:"Golfschlag". Der nun folgende Birdieputt, die 4 Meter, war dead straight, sprich ein einfaches Ding. 4, in Worten VIER, Schläge später beendete ich das Loch mit einen Doppelbogey. Ein Ping Zing 2 Putter fliegt fast so gut wie ein Biggest Big Bertha Driver. Blöd nur wenn man sich bei solchen Aktionen auf einer Insel, also von Wasser umgeben, befindet. Den Putter habe ich nie mehr gesehen. Wie bereits erwähnt spielte ich ein Meisterschaftsspiel. Ich musste also weitermachen und konnte auch nicht schnell in den Proshop einen neuen Putter kaufen, zu erst mal wärs mir peinlich gewesen zum anderen ist es nicht erlaubt. Das Resultat war das ich die letzten 5 Bahnen mit dem 8ter Eisen zu Ende putten musste.

Wenn ihr nun Glaubt das ich ein, meine Emotionen nicht in den Griff habender, Choleriker bin, habt ihr euch geschnitten, ich bin eigentlich ein ruhiger, ich habe nur etwas gebraucht bis ich es auch auf den Golfplatz gebracht habe. Ich habe mal in Hamburg auf Gut Kaden gespielt. dieser Platz ist durch die Deutsche Bank Open und zuletzt die Schüco Open bekannt. Von den 27 Löchern kennt man aber nur die 18 die man im Fernsehen sieht. Die habe ich auch gespielt, nur andersrum so das die 9 für mich die 18 war. Dieses 9e Loch ist ein Par 4 mit wiederum einem Inselgrün. Nach Beendigung der Runde hat mein Mitspieler seine komplette Ausrüstung samt Trolley in dem See versenkt. Der war Cholerisch.

Erinnert ihr euch noch an euer erstes mal? Ich war 15. Nicht das ich missverstanden werde ich meine Golf! Und bevor jetzt jemand aufschreit und meint ich hätte irgendwann erwähnt 17 gewesen zu sein, Mit 17 hatte ich mein erstes HCP (31) sprich die Platzreife. Mit 15, es war eine der destruktivsten Phasen meines Lebens, kam mein Vater nach Hause und meinte doch glatt das er Golf spielen gewesen wäre und das das ja sein Jugendtraum gewesen sei, es toll gefunden hat und wir nun mit zum Golfplatz zu gehen hätten und das mal ausprobieren sollten. Ich war 15 hatte meine Reggae Phase überwunden und hatte mich gerade dem Speedmetal zugewand. Golf war das letzte was ich damals machen wollte. Ich bedachte meinen Vater dann auch mit den entsprechenden Worten, aller, bin kein alter Mann, kein Sport, nur was für Reiche Proletarier ... Ihr wisst was ich meine. Mein Vater lies sich nicht beirren, und er konnte auch recht überzeugend sein, so aller, Taschengeld Endzug und Hausarrest  Am Wochenende drauf standen wir alle, also Meine Eltern meine Schwester und der Vater meiner zukünftigen Neffen und Nichten, auf der Drivingrange eines Golfplatzes bei uns in der Gegend. Wir hatten einen Golflehrer gebucht, stellt euch das jetzt aber bitte nicht wie moderner Gruppengolfunterricht vor. Damit hatte das nichts zu tun. Der Trainer war Britte durch und durch. Der hat uns dann auch kurzerhand den Griff erklärt kurz gezeigt wie das geht und uns mit einem Eisen 7 in der Hand und mit besten Wünschen auf die Menschheit losgelassen. Meinem zukünftiger Schwager, seines Zeichens Linkshänder, wurde kurzerhand mitgeteilt das das mit dem Linksrum Golfspielen Firlefanz wäre. Der spielt bis heute rechtsrum obwohl er alles andere links macht. Der Trainer hat mir dann noch schnell gesagt ich möge den Kopf untenlassen und immer den Ball ansehen, den nicht Golfern sei gesagt das das nicht der herrschenden Lehrmeinung im Jahr 2012 entspricht! Man legte mir einen Ball aufs Tee, mir war völlig Schleierhaft was das mit einem von Britten geliebten Heißgetränk zu tun hat, aber so what. Das Teil lag nun mal da, Golf war in meinen Augen das leichtestes Spiel der Welt, ich strotze vor Kraft und das Ziel den Ball 300 Meter die Range runter zu dreschen war eine vorsichtige Schätzung. Ich schlug zu ..... Nach dem ich dann meine Knochen und Muskeln wieder eingesammelt hatte schaute ich voller Hoffnung nach unten und musste feststellen das der kleine weiße Fiesling immer noch auf seinem Platz lag. Destruktive Phase hin oder her, ich war und bin schon immer ein sehr ehrgeiziger Mensch gewesen und von so ner kleinen weißen Kugel wollte ich mich nun nicht auf den Arm nehmen lassen. Der Britte hatte mit meiner Reaktion wohl gerechnet und justierte meine Bewegung etwas nach. Der entscheidende Hinweis war wohl das ich langsamer machen solle. Der nächste Versuch, nun dafür brauche ich einen neuen Absatz ...

Der Schläger schnitt durch die Luft, traf den Ball und mit dem Gefühl als ob ein warmes Messer durch Butter geht, traf ich den Ball. Dieser flog ca. 70m weit auf die Drivingrange. Es fühlte sich ohne Frage an wie 300, der Rest ist Geschichte. Ich habe nie wieder aufgehört mit dem Golfsport, ich bin meinem Vater noch heute dankbar das er mich "gezwungen" hat, und wir reden beim Golfen oft über diesen Tag.

Von 15 bis 17 Jahren 2 Jahre in denen ich keine Platzreife hatte, das ging natürlich nicht, spielten wir immer auf einer öffentlichen Golfanlage die 6 Par 3 Löcher hatten. Und hier ist mir auch das erschreckendste passiert was ich auf einem Golfplatz erlebt habe. Auf diesem Par 3 Platz lag das Grün von Bahn 6 direkt an der Driving Range. Diese Range hatte hinter den Abschlaghütten, wohl zur Dekoration, 4 mindestens 30 Meter hohe Holzpfähle. Wir spielten bei Regen und aufkommenden Gewitter. Natürlich hatten wir Regelkunde und Ethikette Kurse absolviert, aber wir waren Jung und was schert einen schon das Geschwätz von alten Kerlen. Wir waren also auf dem Weg zum Grün, als wir nur noch 40 Meter vor dem Grün waren also ca 60 Meter vor diesen Holzpinnen, schlug ein Blitz direkt in einen dieser Holzpflöcke ein.
Es gibt keine Regel oder Ethiketteanweisung die das Verhalten auf dem Golfplatz während eines Gewitters regelt, aber es wird einem von Beginn an eingebläut die Schläger so weit wie möglich wegzulassen, die Dinger sind aus Metal, sich ein Loch zu suchen, im Bestenfall einen Bunker, und sich auf die Zehenspitzen in das Loch zu hocken. Wir hatten nichts davon gemacht. 60 Meter neben einem Blitzeinschlag zu stehen fühlt sich ungefähr so an als ob einem einer die Haare nach hinten gegeelt werden. Die Überreste des Holzpflogs flogen uns um die Ohren und es gab einen höllischen knall. So schnell wir konnten rantnen wir zum Clubhaus. Ich habe seither immer eine Schutzhütte aufgesucht wenn das Gewitter nahte.

Habt ihr schon ein Hole in one geschlagen? Nicht? Ich schon! Auf einer Übungsrunde in meinem Heimat Club hatte ich die Bahnen 1 und 2 echt schlecht gespielt und hatte da fast schon keine Lust mehr als ich auf die 3 komme, ein mit 120 Metern eher kurzes Par 3 durch die Pinposition kann man das Loch aber extrem schwer stecken. An besagtem Tag war die Fahne mittelschwer gesteckt. Ich schlug ab. Und habe den Ball nicht runter kommen sehen, hatte aber eher den Eindruck das er zu lang war. Als ich auf dem Grün dann nix gesehen habe haben wir auch prompt überall gesucht und nichts gefunden. Es war eine Übungsrunde also sagte ich zu meinem Mitspieler er solle zu Ende spielen. Beim Bedienen der Fahne habe ich dann meinen Ball gefunden er lag im Loch. Von da an erinnere ich mich nur noch an die wahrscheinlich beste Golfrunde des Jahres, denn von da an war mir alles egal, so ein gutes Gefühl habe ich ganz selten gehabt.

Ach dann ist da ja noch die Geschichte mit den Kühen. Mir sind in meinem Golferleben 3 Vorfälle mit Kühen in Erinnerung geblieben. Leider reicht nun wieder der Platz nicht für die letzte Geschichte, naja muss ich halt schauen ob ich die in einen meiner nächsten Blogs unterbringe.

Bis dahin ein schönes Spiel.


2 Kommentare:

  1. Das Golfschläger unterschiedliche Sollbruch-stellen und flugdynamische Eigenschaften haben war mir bisher nicht bewußt aber wenn Du das sagst...

    Aber ne ganze Ausrüstung im See zu versenken ist extravagant! Die Greenkeeper hatten sicher ihren Spass! Ansonsten will mehr davon toller Blog Gruß Matthias

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  2. Ich habe nicht schlecht gestaunt als das passiert ist, ich glaube auch das er kurz darauf die Aktion bereut hat, aber man kann sowas halt nicht rückgängig machen.

    Die meisten Schläger brechen wirklich leicht, man würde sich wundern.

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