Mein erster Gedanke gestern nach dem zweiten Masterssieg von Bubba Watson nach 2012: Wird das jetzt zu einer John-Boy-Gute-Nacht-Dauerschleife,
oder war das einfach nur der logische Schritt, dass der Spieler am Ende das
Masters gewann, der die kürzesten Eisen-Schläge und die meisten Green in Regulations
hatte?
Ich muss sagen, dass 78te Masters hat mich auch wieder begeistert. Auch wenn es
dieses Jahr keine Wetterkapriolen gab. Dafür gab es aber hochklassigen Sport,
alte Männer (sorry, Freddie, Angel und Bernhard), die den jungen Wilden deutlich zeigen
konnten, wo und wie man in Augusta die Bälle hinschlägt. Auch dafür liebe ich
dieses Turnier. Und für seine Einzigartigkeit, dafür, dass der Platz sich, bei
aller gelebter Tradition, ständig weiter entwickelt. Okay, die Grüns waren
dieses Jahr fast schon nicht mehr nur grenzwertig schnell, aber was soll man
sonst machen, wenn man keine tiefen sechziger Scores im Duzend pro Tag will?
Das man dafür das Rough nicht US Open-like unspielbar machen muss, fand ich beruhigend.
Das Länge nicht alles ist, auch.
Das Sieger-Selfie von Bubba via Twitter heute Nacht... sondern auch eine Einladung vom amerikanischen Ryder-Cup-Cpt. Tom Watson via Twitter erhalten
Die Golfwelt hat gesehen, dass auch junge Spieler um den Sieg mitspielen können, der 20 jährige Masters-Rookie Jordan Spieth der bis zur 8 Bahn super mitgehalten und sogar teilweise führte, war schon sehr stark und „drohte“ im Interview hinterher auch:
„Ich habe Tonnen von Erfahrungen gesammelt und weiß jetzt, dass ich hier gewinnen kann“.
Und er wusste auch, dass er nach seinem Dreiputt an der 8 und dem Bogey an der 9 eigentlich chancenlos war. Erst, in dem er Fehler machte, dann weil Bubba einfach Bubba ist und diese Fehler nicht nur gnadenlos ausnutzte. Als Bubbas Drive an der 13, entgegen aller Erwartungen von Spieth aber auch von Bubba, nicht 50 Meter weit out of bounce sondern 140 Meter vor der Fahne lag, war der Drops gelutscht. Das Masters eigentlich entschieden. Ein 60 Grad! Wedge (sagte Bubba hinterher im Interview) statt ein langes Eisen oder gar Holz ins Grün der 13, ist eine echte Ansage und führte am Ende zu einem Birdie.
Aber wer Bubba ab der 8 gesehen hat, wusste, der ist "on fire", der steckt im Tunnel. Positiv und voller Adrenalin.
Jordan Spieth hat dann auch via Twitter artig gratuliert:
Ich habe gestern im TV gesehen, was ich eine Woche vorher in
einem Workshop von meinem Head-Pro Billy Goodson (Joel Goodson Golf Academy) gehört habe:
Der Schlag ins Grün
ist der Schlag, der am Ende (über vier Tage) das Turnier entscheidet. Nicht der Putt, wie immer alle denken.
Natürlich hilft ein langer Drive wie er von Bubba
dabei und das man Putten können sollte, ist auch klar. Aber der Schlag ins Grün ist es, bei dem man insgesamt betrachtet, die meisten Schläge aufholen oder verlieren kann. Und das
ist im Übrigen auch der Schlag, den ich im TV viel häufiger sehen wollen würde.
Und der Schlag den ich noch viel häufiger trainieren muss. Ich habe am Freitag in der ersten Mannschaftsrunde gemerkt, wie wichtig der ist und wie weit ich davon nach der Umstellung entfernt bin, den wirklich sicher zu spielen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Was genau das mit der Statistik und so alles
bedeutet, darüber werde ich an dieser Stelle mal ausführlicher ein
paar Zeilen verlieren. Jetzt heißt es erst einmal:
Die Saison ist
eröffnet!
Geht raus und spielt Ball (Zitat eines bekannten Golfamateurs, der
wohl auch im Fußball den einen oder anderen Erfolg feiern durfte).
Vergesst
aber das Training nicht.
Jeff Knox ist beim Masters der Mann für besondere Fälle, denn der 51-Jährige hält mit 61 Schlägen nicht nur den Platzrekord in Augusta National von den „Members Tees“, sondern er springt seit 2002 als Zähler und Mitspieler ein, wenn ein Masters-Akteur (wegen einer ungeraden Zahl an Teilnehmern) allein auf die Runde müsste. Am Samstag war das dann bei Rory McIlroy, der als 51. und damit Letzter die Cut-Linie passiert hatte und damit als Erster starten durfte.
Clubmitglied Knox spielte mal so eben locker eine 70 und damit sogar einen Schlag besser als die ehemalige Nummer 1 der Welt, die schwer beeindruckt war:
„Ich habe hier noch nie jemanden erlebt, der auf den Grüns so gut geputtet hat.“
Die beiden waren übrigens in drei Stunden und fünf Minuten dazu auch noch extrem schnell mit ihrer Runde fertig.
Anmerkung: McIlroy scheint davon aber beeindruckt gewesen zu sein, denn am Ende wurde er noch mit einer 69 T8 (u.a. schlaggleich mit Bernhard Langer)
Nur Golf findet man natürlich auf
und jeden Montag ab 19 Uhr im Programm von
Hach das Masters! Wollte ich das Bubba gewinnt? NEIN! Gönne ich es Bubba das er gewonnen hat? Mit jeder Faser meines Körpers. Wer so wunderbar unlehrbuchartig Golf spielt ist an sich schon prädestiniert von mir geliebt zu werden, wenn du dabei auch noch ne coole Socke bist hast du schon gewonnen. Jordan Spieth ist die Zukunft, mit sicherheit eines der größten Talente die dieses Spiel seit längerem gesehen hat und sicherlich wird er Majors gewinnen, aber der Knabe ist so .... nun ja Knabenhaft! Keine Ecken keine Kanten, das ist nicht der Typ Golfer den ich anfeuern würde, obwohl er tolles Golf gespielt hat und anders als ein David Duval zeigt er auch Emotionen, OK der Bursche ist 20, aber am Profil muss er noch arbeiten.
AntwortenLöschenWas den Schlag ins Grün angeht, ich habe mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Ich sage immer lang schlagen kann jeder den Ball dann aufs Grün zu schlagen das ist die wahre Kunst. Somit gebe ich dem Thomas recht obwohl ich immer behauptet habe das der Put der wichtigste Schlag im Golf ist. Eins ist aber auch klar ein 9er Eisen lässt sich leichter schlagen als ein 4er. Deshalb ein bisschen Länge darfs schon sein.
In dem Sinne die Saison ist vorbei wieder ein Jahr warten bis zum nächsten Masters, oder halt, da war doch was in Gleneagles!