Das hier soll und wird kein x.ter-Ryder Cup Nachbericht. Keine Auswertung der spielerischen Feinheiten/Statistiken. Keine Betrachtung, ob Phil Mickelson mit seiner Kritik Recht hat oder nicht. Natürlich zeige auch ich gerne das Foto des feiernden Rory McIlroy…
Der Instagramm-Account von Rory McIlroy |
Und wer es noch nicht gesehen hat, kann hier erkennen, dass
auch Golfer manchmal einen zu viel trinken.Und den Teamspirit lieben. Also zumindest die europäischen Spieler....
Wenn man den ganzen Hype, selbst einige Medien haben dazu sehr schön berichtet, liest, fragt man sich:
Warum ist der Ryder
Cup nur alle zwei Jahre und dann auch nur eine Woche?
Den ersten Teil der Frage kann man schnell beantworten, denn Golf ist
eine Individualsportart. Da sind Mannschaftswettbewerbe in etwa vergleichbar mit einer EM oder
WM. Und die sind ja auch nicht jede Woche. Aber warum findet die
Sportart Golf generell im Zählspiel und nicht im Matchplay statt? Es mag ja sein, dass
beim Zählspiel nach vier Tagen der bessere Golfer (an diesen vier Tagen) das
Turnier gewinnt. Aber wo ist der Nutzen, wenn sich das niemand mehr anschauen will? Wenn die Zuschauer weglaufen?
Und seinen wir mal ehrlich, lieben wir alle nicht das KO-System viel mehr? Gerechtigkeit hin oder her? Egal bei welcher Sportart?
Gewinnen oder nach Hause fahren
Erst
wenn es in die KO Runde geht, wird eine Sportart aber auch eine WM doch erst so richtig spannend. Die Menschen gucken kaum die Qualifikationen, aber dann, wenn es drauf ankommt, dann sind sie da. Im Stadion, am TV. Die Menschen sind elektrisiert. Und natürlich gehören auch Tragödien (unglückliche Niederlagen) genauso dazu, wie Heldentaten (der eingechipte Ball von Kaymer, das Wedge von Donaldson im Einzel).
Erst wenn man nich erst auf die Tabelle blicken und stundenlang warten muss um zu sehen, wer gerade vorne liegt oder gewinnt, dann wird es spannend. Wenn es heißt:
JETZT! Hier! Heute!
Das ist der Grund warum sich selbst sportartenfremde Menschen
diese Mega-Ereignisse anschauen. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich 600 Mio. Menschen
sind, die immer gerne kolportiert werden oder doch deutlich weniger (Artikel der andere Zahlen zeigt (2012)) Aber ich weiß, dass viele Menschen Ryder Cup geguckt und darüber diskutiert haben. Warum?
Weil es viel spannender ist. Weil jeder sich schnell informieren kann, wie es gerade steht
und weil sich (im Mannschaftswettbewerb noch viel mehr) ständig der Spielstand
ändert. Man sieht direkt die Auswirkungen und muss nicht erst vier Tage warten um ein Gefühl zu bekommen, wer am Ende gewinnen könnte.
Ja, ich verstehe schon, dass die Golfturniere in ihrer aktuellen Austragungsform in (gut) vier
Tagen absolviert sein müssen und das die Spieler nicht nach nur einer Runde wieder
nach Hause fahren wollen. Andererseits passiert genau das beim Tennis und in anderen Sportarten auch…
Okay, wenn das aber der Grund ist, warum gehen wir (Deutsche) dann nicht
bei, gerade in Zeiten wo die Sponsoren weglaufen, und veranstalten weiterhin ein Turnier, das aber dann über vierzehn Tage und von mir aus mit einer Gruppenphase in der drei Spieler
gegeneinander (Matchplay) spielen und der ERSTE jeder Gruppe zieht in die
nächste Runde (64er) ein. Ab da dann im KO-System.
Und gerne kann im Vorfeld noch eine Qualifikation wie beim Tennis stattfinden.
Vielleicht bekommt man so endlich die nötigen Reichweiten, die dann dazu führen das wir mehr als nur ein Turnier (bei den Herren und eines bei den Damen) in Deutschland etablieren können.
Matchplayturniere begeistern die Massen und das wollen doch Medien und Sponsoren
Und warum ändert der DGV dieses etablierte Matchplayformat in ein (selbst für Golfer sehr undurchsichtiges) Ligasystem mit Zählspiel, um dann aber die Finalrunde (Final Four) wieder als Matchplay
im KO-System zu spielen?
Selbst auf kleiner Verbandsebene werden die
Mannschaftswettbewerbe noch im Matchplay ausgetragen, was allen Spielern viel
Spaß macht. Doch auch hier will man von Seiten des DGV dieses Liga einführen und die Klubs dazu
zwingen auch die Jugend und die Jungsenioren/-innen und Senioren/innen Staffeln
im Zählspiel spielen zu lassen.
Was vielen Klubs logistische (Platz-)Probleme bereiten wird und
auch die Mannschaften vor Probleme (wo bekomme ich an so vielen tagen die Spieler her) stellt. Warum fragt man nicht die Spieler?
Warum macht man etwas, was die Menschen für zu kompliziert halten und wundert
sich dann, dass niemand dran teilnehmen will? Und das niemand zu diesen Ligspielen hingeht.
Ich weiß es nicht.
Im wahren Leben funktioniert Matchplay herausragend
Wenn selbst der DGV die Final Fours und die Spannung dort immer wieder groß feiert...
Übrigens ist unsere Clubmannschaft im Matchplay (vier Vierer und acht Einzel) genauso Berliner Meister geworden, wie unsere Jungseniorenmannschaft in diesem Modus in die zweite Staffel (des GVBB) aufgestiegen ist.
Der Modus ist total einfach: Jeweils vier Teams sind in einer Staffel. Es wird vorher ausgelost welche Teams gegeneinander an Tag 1 antreten. Die beiden Sieger spielen an Tag 2 dann um den Titel/Aufstieg, die Verlierer gegen den Abstieg.
Das ist Spannung pur. Zwei Tage lang.
Und alle, wirklich alle lieben es. Zuschauer, Spieler und die Caddies. Und selbst Golf Nichtgolfer interessieren sich auf einmal und kommen schnell in das Erlebniss hinein.
Warum sollte man das einzige was im Golfsport scheinar funktioniert also ändern wollen?
Nur um des Änderungswillen?
Wenn, dann ändert den Modus auf Matchplay. Fast überall. Das schult die Nerven und es ist transparent und für jeden einfach zu verstehen.
Nur Golf findet ihr auch unter:
und man kann uns im Radio hören: Jeden Montag ab 19 Uhr im Programm von
Mit deiner Meinung rennst du bei mir offene Türen ein.
AntwortenLöschenViel mehr Matchplay, allein der Spannung wegen. Und sollte mal ein underdog gewinnen, dann war er eben mal besser als die vermeintlichen Platzhirsche.
Bis denne
Mario