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Mittwoch, 18. Juni 2014

Sieger machen immer alles richtig

Meistens sehen Siege leicht aus. Und der Sieger scheint immer alles richtig gemacht zu haben. Doch es gibt so Turniere, die sind hart. Ganz hart. Für uns Amateure sind es die Wetterbedingungen, die uns wohl am meisten zu schaffen machen. Mal ganz vom eigenen Spiel abgesehen.
Für die Pros sieht das schon ganz anders aus. Die haben nicht nur einen Caddie (nein, der trägt nicht nur die Tasche, aber alleine das hilft schon sehr), sondern er kümmert sich auch um die Versorgung, die Entfernungen, das Equipement etc. Und so haben die Spieler dann dieses ganzen „Nebenkriegsschauplätze“ nicht. Sie können sich auf das Spielen fokussieren. Auf den nächsten Schlag.
Und auch hier hilft der Caddie, bei dem einen mehr, bei dem anderen wohl weniger. Aber wer sich die US Open angesehen hat, wird gesehen haben, dass Craig Connelly einen nicht unerhbelichen Anteil am Sieg von Martin Kaymer hatte. Nicht nur als Motivator, sondern auch als Berater. Auch er hat massgeblichen Anteil daran, dass der 29 jährige Deutsche einen am Ende nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg im Pinehurst No2, North Carolina, einfahren konnte.
Martin Kaymer und Craig Connelly
Alleine die Diskussion an der 4ten Bahn am Samstag, als Kaymer seinen Drive mal so richtig links in die Bäume schlug und es zur regelfrage kam. Kaymer gestand dem hinzugezogenen Ref. Dass er das nicht verstehen wüde. Connelly erklärte die Situation und dem kaymer auch, dass ein Strafschlag besser wäre. Das man dann nur mit einem Bogey davon kam, war einer der Gründe, warum am Ende 8 Schläge Vorsprung auf dem Leaderboard standen und Martin Kaymer der erste Deutsche ist, der die US Open gewinnen konnte.
 

Wer das Turnier verfolgt hat, konnte sehen, dass das kein leichter Sieg war auch wenn der Vorsprung anders vermuten lässt. Aber es waren die US Open und da will man Siegerscores um even Par. Dementsprechend schwer wurde der Platz und vor allem die Grüns gemacht. Und wenn man gesehen hat, wieviele, eigentlich gute Schläge, auf und von den Grüns bestraft wurden, war dass alles, nur kein Spaziergang. Ich habe selten ein Turnier gesehen, wo so oft geputtet wurde. Selbst Bälle, die vor den Grüns lagen wurden geputtet. Und wann sieht man Pros, die einen Putt direkt wieder vom Grün runterspielen? Oder Putts, die quer von einem Ende zum anderen liefen und nie auf dem Grün liegen bleiben wollten? Umso wichtiger war der Touch. Mit dem Putter. Und ein Phil Mickelson, sechsfacher Zweiter bei den US Open hatte vor dem Turnier angekündigt, seinen Puttergriff zu ändern (Claw – Die Kralle). Und das aus gutem Grund. Seine Puttstatistik im Jahr 2014 lässt erahnen, warum er keine einzige Top 10 Platzierung erzielen konnte. Und warum er am Ende mit 7 über Par  als geteilkter 28ter ns Ziel kam. Er und auch Brendeon DeJong aus Zimbabwe haben die US Open locker auf dem Grün veloren. Und zwar bei den Putts aus 3-10 Fuß. Unfassbar, was diese beiden da vorbeigeschoben haben. 
Bei Mickelson ist das schon das ganze Jahr so. War er 2011 die Nummer 2 in der Statistik gelochter Putts aus 3-5 Fuß, ist er in 2014 mit knapp 84% Trefferquote nur noch die Nummer 150 der PGA Tour. Und wenn man dann sieht, dass Kaymer bei seinem Sieg 110 Putts und 1,53 Putts (das Feld im Schnitt 1,69) pro Loch brauchte, Mickelson 121 und DeJong sogar 122, kann man leicht erahnen, dass das Putting dieses Mal ein wesentlicher Faktor bei den US Open war. 
Und auch wenn es vielleicht nicht nur daran gelegen haben mag, es hätte vieles einfacher für Mickelson und Co laufen können. Auch Hendrik Stenson hatte keine guten Puttstatistiken, mit 126 Putts sogar echt schlechte, dafür aber hatte er 75% Green in Regulation, was die Spitzenposition bedeute, und auch bei den Fairwayhits lag der Schwede mit knapp 79% knapp vor Kaymer mit 77%. Also, diese US Open wurden mit dem Putter entschieden. Aber nicht nur. Am Ende war es die Kombination aus Können, herausragendem Golf, sehr cleverer Startegie und guten Putts mit Nerven aus Stahl, die den Sieg so leicht aussehen ließen. Und wenn jemand als erster Golfer überhaupt das Players und die US Open innerhalb von 4 Wochen gewinnt, ist eines auch sicher. Das kann kein schlechter Golfer sein. Herzlichen Glückwunsch aber auch an Marcel Siem als geteilter 12ter, Alex Cejka als geteilter 60ter und Maximilian Kieffer mit seiner allerersten Majorteilnahme rundeten  eines der erfolgreichsten deutschen Golfwochenenden ab. 
Nicht nur Martin Kaymer spielte bei seinem Sieg am Sonntag eine tolle 69, sondern auch Marco Nowottnick aus der Herrenmannschaft meines Heimatclubs Gatow! Auch dazu Glückwunsch!


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