Und damit einher gehen auch Änderungen im System des DGVs.
Stützpunktförderung und strukturelle Anpassungen, u.a. die Änderung des Wettspielsystems im Mannschaftsbereich.
Aktuell werden die Mannschaftswettbewerbe an einem einzigen Wochenende und im Match Pplay-Modus ausgetragen. Jetzt kann man sagen, dass sei ungerecht, weil stark Tagesform abhängig.
Andererseits ist genau dieses Match Play das was beim Ryder-Cup hunderte Millionen von Zuschauern begeistert und dieses Wochenende bei den WGC Accenture Match Play Championchip, wie jedes Jahr, für Aufsehen sorgt. Wenn die PGA und die European Tour könnten, würden sie wohl die meisten Turniere auf Match Play umstellen, denn diese Wettbewerbsform ist deutlich spannender und lässt sich auch viel besser übertragen und vermarkten. Match Play ist eben ein Pokalwettbewerb mit dem altbewährten KO-System.
Siegen oder Fliegen.
Und er zwingt die Spieler zu Höchstleistungen wie man in diesem Video von den Matchplay Championchips sehr schön sehen kann (klick mich).
Dieses Jahr steht Martin Kaymer erneut unter den besten 16 Spielern. Wir wollen mal dei Daumen drücken, dass er am WE auch noch dabei sein wird!
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Bisher ist es beim DGV Ligen so, dass alle Ligen (von der 1. Bundesliga bis zur Landesliga) an einem (in der Bundesliga bis zu 4 Wettspieltage langem) Wochenende ihre Meister, Auf- und Absteiger ermitteln. Und grundsätzlich spielen alle im spannenden und von den (meisten) Spielern geliebten Match Play Modus.
Jetzt aber sagt der DGV er müsse das ändern, weil ja Golf jetzt Olympia und DSOB und so.
Man müsse ein echten Ligabetrieb etablieren.
In der Bundesliga ist es 2012 zum letzten Mal so, das an dem Donnerstag die Spielerinnen im Zählspiel eine Mannschaftsrangliste erspielen. Auf Basis dieser 8er Setzliste treten die 8 Mannschaften ab Freitag im KO-System (Einzel- und Matchplay) gegeneinander an.
Dabei spielen die Teams in der am Donnerstag erspielten Setzliste, also 1 - 8, 2 - 7, 3 -6, 4 - 5. Eine Partie sind jeweils drei Vierer und 6 Einzel. Die Sieger spielen dann die Halbfinals (Samstag) und die Finalisten (Sonntags) aus, während die Verlierer der ersten Runde in einer Abstiegsrunde am Samstag die beiden Absteiger ermitteln.
Gerade Match Play hat häufig dafür gesorgt, dass auch die Außenseiter gewinnen konnten. Und das vermeidlich „große“ Clubs empfindliche Niederlagen einstecken mussten, so wie die Damen des Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee e.V., die 2011 als Titelverteidigerinnen antretend, am Ende in Liga 2 absteigen mussten.
Obwohl man rein von den Handicap-Vorgaben der Spielerinnen einer der Top-Favoriten war.
Das Fokussieren auf ein einziges Wettspiel-Wochenende ermöglichte den kleinen Clubs eine Teilnahme, denn die Kosten für ein Wochenende sind andere, als für 5 Wochenenden.
Aber das alles wird jetzt unter dem Vorwand "Olympia" vom DGV geändert.
Die Mannschafts-Wettbewerbe werden ab 2013 nicht mehr an einem Wochenende ausgetragen, sondern es wird einen Ligawettbewerb geben, in dem jeweils (im Beispiel Bundesliga) fünf Mannschaften in einer Staffel (jeweils Nord und Süd) an 5 Spieltagen (jede Mannschaft ist einmal Gastgeber und muss viermal reisen) gegeneinander im Zählspiel antreten. Und nur im Zählspiel.
Sportlich wird das ganze wahrscheinlich sogar etwas fairer, weil man den Faktor Tagesform besser kontrollieren kann. Aber es wird auch eindeutig weniger spannend.
Der Wettbewerbsmodus Matchplay, der gerade schwächeren Mannschaften eine Chance bot, wird komplett eliminiert.
Das System wird wirtschaftlich und auch zeitlich deutlich aufwendiger für die Clubs, denn das bedeutet zukünftig viermal Reisekosten, da man ja vier Auswärtsspiele (und ein Heimspiel) ausrichten muss. Das Ganze wird für die kleinen Clubs eigentlich nicht mehr zu bezahlen sein. Wer Erster oder Zweiter in seiner Gruppe wird, muss/darf dann noch zum Finale. OK, das spielt jeder gerne. Aber das kostet auch nochmals Zeit und Geld.
Ich finde diese Systemumstellung schade, weil unnötig, denn gerade der Match Play (siehe Ryder Cup) und Wettkampfmodus war immer besonders spannend. Die Spieler sind ohnehin als Individualsportler ständig in irgendwelchen Wettkämpfen (30 Turniere pro Jahr und mehr) am Start und müssen das eigentlich nicht auch noch zusätzlich im Teamwettbwerb sein.
Die Clubs, die jetzt deutlich höhere Budgets für ihre Mannschaften aufbringen müssen, werden sich überlegen müssen, ob sie überhaupt noch leistungsstarke Mannschaften aufstellen wollen und können.
Am Ende wird es in ein paar Jahren darauf hinauslaufen, dass die Clubs, die ohnehin viel Geld haben, auch alle Bundesligaplätze belegen und die besten Spieler/-innen bei ihnen aufteen. Der Spitzensport wird auf wenige Stützpunkte fokussiert, während der breiten Masse in den Vereinen die Vorbilder entzogen werden.
Das finde ich sehr bedenkenswert, gerade auch im Sinne Olympias:
"Dabei sein ist alles!"
Nur Golf natürlich auch bei