Donnerstag, 28. Juni 2012

Hätte, hätte Fahrradkette

Was mir in letzter Zeit immer häufiger auffällt. Die Menschen leben nicht nur immer mehr im Internet statt in der Realität, sondern auch im Konjunktiv.
„Hätte ich so viel Geld, würde ich mir ein dickes Auto kaufen, kein Boot“.
„Hätte der Schiri den Ukrainern das Tor anerkannt, wäre…“
Ein Freund von mir hat dazu an anderer Stelle mal treffend angemerkt: 
„Hätte, hätte Fahrradkette“ 
Seitdem muss ich immer an Voegi denken, wenn wieder einer meiner Flightpartner mit dem „Hätte ich…“ vor, auf, während, nach der Runde anfängt.

Freitag, 22. Juni 2012

Handicap Handicap

Es gibt ja bekanntlich viele Menschen, denen ist Status wichtig. Nicht ohne Grund hat die Sparkassenwerbung „Mein Haus, mein Auto, mein Pferd“ so großartig funktioniert, dass sich dieser Spruch zum geflügelten Wort entwickelt hat. Andererseits sind wir Deutschen ein Volk, dass eher neidisch auf die Erfolge anderer ist und dabei gleich immer Verrat wittert.
Vielleicht ist das einer der Gründe, warum so wenig Deutsche golfen?
Schließlich geht es beim Golfen ja auch immer um Status. 
Um Haben und Sein.
Was hast Du für Schläger? 
Spielst Du auch schon den neuen Wunderdriver?
Und dann die alles (scheinbar) entscheidende Frage:
„Wie lang ist dein Pen…“ ähhh  „Was für ein Handicap hast Du?“

Ich weiß nicht, aber gefühlt ist das eigene Handicap inzwischen fast genauso wichtig, wie das Auto mit dem man auf dem Platz vor fährt. Status Symbol halt. Und wenn einer dann ein deutlich besseres Handicap hat, wird ehrfurchtsvoll Ehre gehuldigt. Und neidvoll gedacht: „Wie hast Du das denn geschafft“ wenn die ersten Schläge gemacht sind. Denn viele Golfer haben ihr Handicap gemacht und keiner weiß wie und wieso. Aber das ist eine ganz andere Geschichte

Donnerstag, 14. Juni 2012

Ich bin ein Weichei

Oder: Wenn eine Truppe Männer ein Wochenende Golfen.
Manchmal haben Kerle ja den Hang zur leichten Selbstüberschätzung. Also im Allgemeinen. Ich ja nicht. Ich bin totaler Realist und schätze Situationen immer gut und richtig ein. Mindestens genauso gut und sicher, wie ich diese 1 Meterputts loche. 
Und so war ich mir auch sehr sicher, dass ich vier Golfrunden in 48 Stunden locker packe. 4 Runden Golf. In 48 Stunden, ja, ihr lest richtig. Ich war letztes Wochenende mit einem Haufen Kumpels golfen. Von Freitag bis Sonntag. 
All you can golfen  and eat.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Das ist ja auch viel leichter!

Wer sich auf den Golfplätzen hierzulande tummelt und nicht gerade Scratch-Spieler ist, dem sind viele Plätze ein Stück zu lang. Viele Hobbygolfer wünschen sich doch insgeheim, dass ihr Heimatplatz kürzer wird, damit das 410 Meter lange Par 4 vielleicht auch für sie mal zu einem realistischen Par 4 und nicht eher ein Par 5 für sie wird.
Aber wir wären keine Männer wenn wir das zugeben würden, oder?
Nicht umsonst hört man Sprüche wie:
"Die Frauen haben es gut. Von Rot würde ich auch mal abschlagen!"
Und viele Frauen (meine auch...) bekommen vom Gatten zu hören: 
„Für euch ist der Platz ja auch viellllll einfacher. Ihr habt ja 850 Meter weniger!“  

So wie der Platz bei uns in Gatow.

Ich weiß nicht, wie viele Frauen die Sprüche nerven. 
Ich denke, einige. Dabei sagt ein Freund immer:
"Das Spiel heißt nicht wie lang, sondern wie oft!"
Und natürlich hat er Recht, aber die meisten Männer sind schon von Hause aus auf Länge fixiert...

Freitag, 1. Juni 2012

Ich bin süchtig

Ich habe vor meinem 14ten Lebensjahr Raucher für blöd gehalten. Wie kann man freiwillig rauchen? Und da bei uns zu Hause, im Auto und eigentlich überall permanent geraucht wurde, wurde ich schnell zum Anti-Raucher. 
Ok, damals hat man noch überall geraucht, selbst im TV. Damals galt Rauchen auch als cool.

Ich fand das aber immer nur nervend, ständig die Kippen für meine Eltern holen und ekelig, den ganzen Qualm einatmen zu müssen. Damals. In den 70ern. Ich hätte schwören können, dass ich niemals rauchen würde. Damals. Bis ich im Sommer 79 „verführt“ wurde. Ich weiß nicht mehr ganz genau wer das war, aber ich kann mich gut an die Tage erinnern. Meine Eltern haben das gar nicht bemerkt, denn die haben ja wie gesagt selbst gequalmt. Und zwar viel.

Und so wurde aus dem 14 jährigen „Fast-schon-Militanten-Nichtraucher“ ein Teenager der tat, was die meisten Menschen in seiner Umgebung taten. Ich wurde Raucher.
Und diese Sucht habe ich jahrzehntelang nicht abstellen können.
Seit gut 18 Monaten habe ich es geschafft. Ich bin rauchfrei, schleppe dafür aber 10 Kilo mehr Gepäck mit mir herum. Aber ich habe mich von dieser Sucht befreien können. Endlich. Auch Nachhaltig... Hoffe ich....
Doch kaum bin ich von der einen Sucht befreit, stecke ich schon in der nächsten 
Abhängigkeit. Ich bin golfsüchtig. Weniger passiv süchtig (also ich muss nicht jede TV Übertragung sehen), sondern viel mehr aktiv (ich will raus, auf den Platz). Ich merke, wie mein Denken und Handeln sich immer mehr an dem Sport ausrichtet und aufhängt. Wie ich überlege, wann ich das nächste Mal spielen oder trainieren kann.
Ich bin süchtig.