In einer Sportart wie Golf ist man ja schnell mit den
Schlagworten „Tradition“ und „britisch“ bei der Hand. Das mag daran liegen,
dass der Sport wohl in seiner ursprünglichen Form im 15ten Jahrhundert in
Schottland erstmals ausgeübt wurde. Wann
und wo genau weiß man nicht wirklich, die erste (schriftliche) Erwähnung gab es
im Jahr 1457, als das schottische Parlament „je fut bawe and ye golf“ verboten
und stattdessen das Bogenschießentraining angeordnet hat.
Namensgeber ist Karsten Solheim (geb. 15. Sep. 1911 in Bergen
(Norwegen); † 16. Feb. 2000 in Phoenix (Arizona)), dem Gründer der Marke PING.
Er selber fing in den USA an, seinen eigenen Putter zu konstruieren, bekannt
geworden unter dem Namen „PING 1A“.
Sein Ziel war es, einen internationalen Vergleichskampf der Damen
ins Leben zu rufen. Seit 1990 wird der Solheim Cup im
Rhythmus von zwei Jahren ausgetragen. Dabei treten die besten, in Europa
geborenen, Spielerinnen gegen die besten in Amerika geborenen, Spielerinnen an.
Aktueller Zwischenstand, 8:5 für die USA, dabei hat Europa
die letzten beiden Austragungen gewinnen können.
Inzwischen spielen,
genau wie bei den Herren beim Ryder-Cup, jeweils 12 Damen gegeneinander.
Gespielt wird an drei Tagen, Freitags und Samstags jeweils vier Klassische und
vier Bestball-Vierer (Foursomes, Four-Balls). Und am Sonntag dann die Einzel.
Jede Paarung als Matchplay (Lochgewinn, kein Zählspiel). Wer seine Partie
gewinnt, holt einen Punkt fürs Team, wenn nach 18 Löchern Gleichstand herrscht,
wird der Punkt geteilt. Insgesamt werden
so 28 Punkte ausgespielt, der amtierende Solheim Cup Sieger (aktuell ja Europa)
benötigt insgesamt 14 Punkte, um den Pokal zu behalten, während der
Herausforderer 14,5 Punkte benötigt, um zu gewinnen.
Im Vorfeld gibt es feierliche Eröffnungszeremonien und den
PING-Solheim-Junior Cup.
Dieses Jahr wird der Solheim Cup erstmals in Deutschland
ausgetragen. Austragungsort ist der Golf Club St. Leon-Rot , in der Nähe von Heidelberg.
Dort sieht man dann die besten
amerikanischen und europäischen Spielerinnen gegeneinander antreten. Das Format
des Matchplay macht das ganze Spiel für die Zuschauer interessanter, und die
Kombination aus Vierern und Einzeln macht daraus eine spannende Turnierform,
bei der es eben auch um Teamfähigkeit und –geist geht. Für die Einzelsportler
ist es eine ungewohnte Aufgabe, sich im Team zu präsentieren und miteinander
für den Sieg zu kämpfen.
Wer jeweils dabei sein wird, entscheiden für beide Teams vornehmlich festgelegte Qualifikationskritierien.
Die Qualifikation für das US-Team erfolgt, analog zu den
Herren, über ein Punktesystem, das die Ergebnisse der LPGA Turniere der letzten
zwei Jahre beinhaltet. Die besten zehn Spielerinnen dieser Ranking
qualifizieren sich automatisch für das Team. Die letzten beiden Plätze werden
per Captain´s Pick durch Wildcards vergeben. Das sind zwei Plätze, die der
US-amerikanische Captain Juli Inkster frei vergeben darf.
Für das europäische Team gibt es zwei verschiedene
Ranglisten, durch die jeweils vier der zwölf Plätze automatisch vergeben
werden. Zum einen das „Solheim Cup Points“ - Ranking das sich aus den
Ergebnissen der Spielerinnen bei den Ladies European Tour Turnieren
zusammensetzt. Die besten vier Spielerinnen dieses Rankings haben einen Platz
im Team sicherbei der zweiten Rangliste qualifizieren sich die vier
europäischen Spielerinnen, die im Qualifikationszeitraum die meisten
Weltranglistenpunkte „Rolex Points“gesammelt haben und noch nicht durch das
„Solheim Cup Points“ - Ranking qualifiziert sind. Im europäischen Solheim Cup
Team werden sogar vier Tickets per Wildcards vergeben Kapitänin des Teams ist die Schwedin Carin Koch.
Aus Deutschland dürfen sich aktuell zwei Spielerinnen
Hoffnungen machen zum Team zu gehören. Snadra Gal ist, Stand 18.06.2015 über das Rolex Rangking direkt qualifiziert und Carolin Masson könnte über eine
der vier Wildcards ins Team rücken.
Wer in der Woche vom 13.09 – 20.09 in der Nähe ist, sollte
sich das unbedingt einmal Live anschauen. Auch bei den Junioren kann man schon
herausragenden Sport sehen. Und an dem Wochenende 18.09 – 20.09 geht es dann
für Europa um die Titelverteidigung.
Teil 1 der Solheim-Cup-Serie findet ihr hier
Teil 1 der Solheim-Cup-Serie findet ihr hier
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