Freitag, 13. April 2012

Materalschlacht


Ich weiß nicht, ob ich meine Freunde angesteckt habe, oder ob sie einfach das nötige Alter und die damit verbundene nötige Reife erlangen, aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis steigt die Zahl derer, die mit dem Sport anfangen. 
Und zwar dermaßen schnell, dass ich mit der Beantwortung aller Fragen, die die Blinden ja bekanntlich gerne dem Einäugigen stellen, hinterher komme.
Eine der Fragen ist immer wieder die nach dem Material:
"Welche Schläger?"
"Soll ich mir gleich einen Satz kaufen, wenn ja, welchen?"
"Welchen Driver brauche ich?"
"Ist ein 60 Grad Wedge gut?"

Ich rate dann allen immer wieder dasselbe. Am Anfang eher Leihschläger oder Einsteigersätze spielen, um dann, wenn man wirklich begeistert spielt und der Schwung etwas etablierter ist, einen richtigen, dann auch gefitteten Satz kaufen. 
Aber am Ende ist jeder für sich selbst verantwortlich und die Shops müssen ja auch von irgendwas leben.
Nur ist jede Investition wirklich gerechtfertigt oder zahlen zu viele Menschen einfach nur zu viel Geld beim Kauf ihrer Schläger?
Ich kann das nicht beurteilen, will auch hier keine Stellung beziehen. Außer der, dass jeder sehen muss, was er will und ob er damit glücklich wird, wenn es der neueste Driver für 400 Euro sein muss, obwohl man mit dem Alten genauso weit schlagen würde. 
Geht es aber wirklich immer nur um das noch weiter?
Oder hilft ein neuer Schlägersatz/neuer Driver nicht manchmal einfach auch nur dabei  das abhanden gekommene Selbstvertrauen in das eigene Spiel zurück zu erlangen? 
Muss man, wenn man sich den RS 11 Driver kauft, auch 300 Meter weit schlagen können, um den Kauf dieses Drivers sinnvoll zu nennen? 
Oder ist es nicht sogar so, dass der 70 jährige, der mit dem Driver nicht weiter schlägt als ein 20 jähriger sein 8er Eisen, dennoch die richtige Wahl trifft, wenn er sich den RS 11 ins Bag holt? 
Einfach nur deshalb, weil er damit ein besseres Gefühl hat? Und weil er da an der Einstellung so lange rumschrauben kann, bis der Fade den er leider immer noch spielt, deutlich ausgeglichen wird.
Ich für meinen Teil habe den RS 11 in beiden Fällen im Einsatz gesehen.
Beim 21 jährigen Longhiter, dessen Drive  270 Meter Carry schafft und wo der Ball so aussieht, als würde er nach dem Schlag nochmals beschleunigen. 
Und bei dem 73 jährigen, der den RS 11 nur noch 160 Meter (in guten Momenten vllt. 180) weit drivt, sich aber darüber freut. Auch weil der Drive jetzt wieder sicherer kommt. Einem Mann, der mal Hdcp 12 gespielt hat und dem Alter jetzt Tribut zollt, aber sich nicht kampflos geschlagen geben will. undd er sich die 300 Euro und mehr leisten kann und leisten will. und gleich noch das Holz 3 dazu genommen hat und damit auch sehr glücklich ist.
Ich für meinen Teil habe aktuelle die Erkenntnis gewonnen, dass Technik dem einen Spieler tatsächlich zu mehr Weite verhilft, während sie dem Nächsten einfach nur mehr Sicherheit und damit ggf. Spaß bietet. 
Beides hat aber doch absolut seine Daseinsberechtigung. 
Nur, ob ich mir deshalb dennoch einen neuen Driver hole weiß ich nicht. 
Aber wenn, dann nur nach dem entsprechendem Fitting und natürlich in der Hoffnung, dass ich damit 20 Meter weiter bin, als aktuell mit meinem 2 Jahre alten Calloway Diablo. Mindestens.
Andererseits könnte ich aber auch mehr Zeit auf der Driving Range beim Training mit meinem Driver verbringen und an der Technik feilen und so vielleicht die entsprechenden Meter rausholen. 
Wofür ich mich am Ende entscheide? 
Keine Ahnung. 
Wie ich mich kenne, wird es dann wohl doch der neue Driver und dazu hoffentlich mehr Training, um dann vielleicht sogar 30 Meter rauszuholen. 
Nötig hat mein Spiel diese 30 Meter. Immer.

Nächste Woche geht es dann um die richtige Materialwahl für Anfänger. Wenn es denn die richtige Wahl für Anfänger überhaupt gibt. 

 

Nur Golf bei:




6 Kommentare:

  1. Hallo,

    sehr schöner Blog! Ich kann dir nur zu 100% zustimmen. Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, aber "sice matters". Ich habe mein Equipment nun seit fast 14 Jahren nicht verändert (den Driver habe ich seit 10 Jahren). Ich habe immer die Meinung vertreten das das Equipment keinen besseren Golfer aus mir macht. Training reicht da völlig!

    Und dann habe ich mir Resques gekauft! Mein Spiel hatte sich schlagartig verändert, nicht so sehr die Tatsache das ich jetzt kein 2er Eisen mehr spiele sondern das die Technologie sich so eklatant weiterentwickelt hat. Es fühlt sich toll an man ist viel sicherer und, ja, die Bälle gehen weiter. Und das hat nichts mit der Spielstärke zu tun. Ob ich nun statt 230m 250m weiter schlage oder statt 150m 170m, beides mal habe ich für den nächsten Schlag 1,5 Schläger weniger.

    Was den R11 angeht, ohne deinen Blog gelesen zu haben wollte ich mir das Teil heute vieleicht kaufen. Was für Deutschlands besten Golfer ausreichend ist, kann für mich nicht so schlecht sein. Ich glaube ich machs.

    Danke für den schönen Blog!

    AntwortenLöschen
  2. Danke für die Blumen.
    :-)
    Ich bin auch nach dem Schreiben des BEitrags, immer mehr der Meinung:
    Neuer Driver :-)

    Mein Partner in der Agentur (ehemals Hdcp 3) hat sich den RS 11 S gekauft. Allerdings Online in England bestellt, auch weil er einen Stift-Schaft wollte. Und da ist das Teil locker 150 Euros günstiger...
    Wenn Du weißt, was Du willst, musst Du nur lang genug suchen.
    Andererseits lasse ich mir den Service und das Fitting gerne etwas kosten. Auch da muss jeder finden, was ihm wie gefällt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja da hast du recht. Was das Fitting angeht, ich bin eher ein "Durchschnittstyp" bin nicht besonders groß oder klein habe normal lange Arme, schwinge standart, ich bin immer mit standart klar gekommen. Den Driver kaufe ich aber Stiff. Ich kaufe den hier: http://www.golfundguenstig.de/Golfschlaeger/Driver/Taylor-Made-R11-Driver-Herren.html

      Ist zwar ein onlineshop deren Geschäft ist aber ne halbe Stunde weg von mir. die haben einen Simulator wo man es mal krachen lassen kann ;-)

      Den Stiffen Schläger haben die auch da :-)

      Dann könnt ihr ich im Juni auf was gefasst machen!

      Löschen
  3. Matthias

    Schönes Teil wie immer. Was den R11 betrifft bin ich der Meinung das man dafür schon einen ziemlich konstanten Schwung (ob gut oder schlecht ist egal) braucht wenn man diese ganzen Einstellmöglichkeiten nutzen will ! Ich habe mir vor knapp 2 Jahren den R9 auf anraten eines Pro`s geleistet (mit Loft 11,5°) und diesen dann gleich in der Einstellung gegen den Slice fitten lassen ! Der Unterschied zu meinen alten Einsteigersatz war ernorm ! Ich slice zwar immer noch ab und zu aber längenmässig war es ein deutlicher Gewinn !

    AntwortenLöschen
  4. Seitdem ich den Blog geschrieben habe (das ist ja schon etwas länger her) habe ich immer häufiger den Gedanken im Kopf, mir den R11 zu holen. Man bekommt den ja schon unter 200 Euros. Und bei meiner "Spielstärke" ist der locker ausreichend. oder doch "zu viel"?
    Keine Ahnung.
    ich fahre heute mal zu Hohmann Golf und werde mich dem Objekt meiner (noch stillen) Begierde annähern. Mal sehen, was daraus wird.
    ich werde zu berichten wissen.

    AntwortenLöschen
  5. Ich war vorhin bei Hohmann.
    Ich werde es erst einmal mit mehr Driver-Training versuchen, statt mit einem neuen Driver.
    Der R11 ist nicht mein Ding. Ich bin dafür nicht der richtige Spieler bzw. ist mein Driver noch völlig ok...
    Aber immerhin habe ich diese Erkenntnis jetzt und werde mein Geld dafür dann anderweitig ausgeben...

    AntwortenLöschen