Freitag, 30. März 2012

Aus gegebenem Anlass

Es gibt diese Orte, die nicht älter, sondern nur noch berühmter und ruhmreicher werden.
Wembley kennt jeder Fußballfan. Wimbledon ist das Mekka des Tennissports und St. Andrews in Schottland "The Home of Golf". Sportstätten, die zu betreten jeder Sportler träumt. Dort zu gewinnen aber nur ganz wenigen vergönnt ist. Oft entstehen bei diesen Siegen Mythen und Helden. Bei normalen Turnieren feiert man den Sieger, hier verehrt man sie. Dazu gehören im Golf die 4 Majorturniere.

Die PGA Championship und die US Open mit ihren jährlich wechselnden Plätzen haben aber nicht den Glanz, den The Open (British Open) oder das Masters in Augusta ausstrahlen.
The Open sind einfach The Open und quasi der Olymp des Golfsports in seiner ursprünglichen, britischen Art. Danach aber kommt direkt, und das wohl für jeden Golfer, das Masters in Augusta.

Augusta ist kein Ort an dem man Ferien machen würde
Dafür spielt man dort aber immer am ersten Aprilsonntag die Finalrunde des Masters. Und das bereits seit 1934 auf einem, wenn nicht gar mittlerweile dem schönsten Golfplatz der Welt. Seine Länge von inzwischen 7435 Yards bei Par 72 ist nicht die Herausforderung, es sind die 18 Bahnen
und insbesondere Amens Corner, die wohl berühmtesten drei Golfbahnen der Welt. Die Bahnen 11, 12 und 13. Dort entscheidet sich das Masters. Gewinnen kann man es da noch nicht, aber verlieren. Und dort finden sich auch immer wieder die größten Zuschauermassen. Und die gibt es in Augusta reichlich. Und das obwohl es keine Sportveranstaltung gibt, für die man schwerer an Tickets kommt. Wer ein Ticket ergattert hat, gibt es auch nicht freiwillig wieder her und die 2000 eröffnete Warteliste wurde bereits 2002 wieder geschlossen und ist seitdem nicht mehr aufgemacht worden. Sprich, man kann sich gar nicht um reguläre Tickets bewerben. Auch das ist ein Grund für den Mythos Masters und den

Augusta National Golf Club, ein Ort an dem Helden geboren werden
Von so einer Einladung träumt jeder Golfer.
In Augusta hat jede Bahn einen eigenen Namen (Platzbeschreibung auf spox.com)
Ich bekomme schon beim Schreiben dieser Zeilen Gänsehaut, wenn ich nur an die Bilder denke, wenn jeder Spieler in Augusta auf Bahn 1 -  Tea Olive, Par 4 mit 455 Yards und historisch gesehen die 6 schwerste Bahn des Courses - vorgestellt und begrüßt wird.

Augusta ist das Turnier für die ganz besonderen Momente
Es ist nur einer von unzähligen Momenten und Mythen.
Ein Schlag von von vielen, die bisher schon in die Golfgeschichte eingegangen sind. Ich sehe das immer und immer wieder gerne.
Was sich am Finaltag 2010 an der 13ten Bahn (Azalea), ein Par 5 mit 510 Yards, abspielte ist einer dieser Augenblicke in dem Helden geboren werden. OK, Mickelson war vorher schon ein Held. An der 13 ist alles möglich ist. Man kann mit einem Birdie noch mal angreifen oder auch das Turnier komplett verlieren.
Mickelson verzog seinen Abschlag rechts in den Wald wo die ca. 1600 Azalen stehen, die der Bahn ihren Namen geben. Der Ball liegt so an einem Baum, das er für einen Linkshänder eigentlich nicht zu spielen ist. Er hat noch über 180 Meter bis zur Fahne die auf dem Grün kurz gesteckt ist und von einem Graben verteidigt wird. Sein Caddie rät ihm den Ball aufs Fairway zu spielen, um dann mit dem Dritten die Fahne zu attackieren. Mickelson wäre nicht Mickelson, wenn er das auch getan hätte. Er hatte eine andere Idee, denn er wollte das Masters gewinnen. Am Ende siegte Mickelson auch dank dieses Schlages, vor Lee Westwood und Anthony Kim.

Aber das Masters sucht sich auch seine Opfer und Tragödien
So geschehen im letzten Jahr. Mit Rory McIlroy. Der damals 21 jährige Ire spielte wohl die bis dahin besten 54 Löcher seines Lebens und ließ der Konkurrenz keine Chance. Am Finaltag ging er mit -11 und damit 4 Schlägen Vorsprung auf die Zweitplatzierten an den Star. Nach 9 Bahnen lag er nur noch bei -10, aber immer noch einen Schlag in Führung.

Doch dann kam die 10. Und ein Fehlschlag, von dem sich McIlroy nie wieder an diesem Finaltag erholen konnte. Das Triple Bogey an der 10 brach ihm das Genick und er brauchte die zweiten 9 sagenhafte 43 Schlägen. Insgesamt verlor er am Ende 14 Schläge auf den Sieger Charles Schwartzel, der seinerseits eine unglaublich konstante und gute 66er Schlussrunde spielte und dem Druck bis zum Ende standhielt.
Das McIlroy an dieser Niederlage nicht zerbrach, sondern im Anschluss die US Open gewann und im Februar diesen Jahres sogar die Nummer 1 der Welt wurde, spricht für die Psyche, das Talent und den Sportler Rory McIlroy. Für mich ist er definitiv einer der heißesten Favoriten auf den Masters-Titel 2012!

Doch was macht Augusta so legendär?
Zum einen ist es der vom legendären Bobby Jones (dem besten Golfer seiner Zeit) 1931 nach seinen Idealvorstellungen erbaute Golfplatz. Hier alte Dokumente und Berichte zu und aus dieser Zeit.
Dazu kommt, dass das Masters das einzige Majorturnier ist das immer auf demselben Platz ausgetragen wird, dem Augusta National Golf Club, einem der exklusivsten Golfclubs überhaupt, der im Dezember 1932 gegründet wurde und bisher gerade mal, mit William Porter "Billy" Payne (seit 2006) seinen 6ten Präsidenten hat. 6 Präsidenten In 70 Jahren, wir haben den dritten Bundespräsidenten in 2 ...

Augusta ist Tradition pur.
Es gibt viele Gerüchte und Sagen um und über Augusta und den Golfclub. 
So hat der Augusta National Golf Club angeblich nie mehr als 300 Mitglieder, die sich das Privileg dort Mitglied zu sein, irgendwo zwischen 25.000 US$ und 50.000 US$ jährlich kosten lassen.
Es gibt keine offiziellen Aufnahme- bzw. Bewerbungsprozess und es wird davon ausgegangen, dass die Mitgliedschaft nur durch eine Einladung von Seiten des Clubs zustande kommen kann. Die Legende besagt, dass man eine solche Einladung durch das kommentarlose Zusenden der Mitgliedsbeitragsrechnung erhält. Zahlt der Empfänger, so ist er aufgenommen, erhält aber nie ein offizielles Dokument darüber. Frauen dürfen als Gäste eines Mitglieds auf dem Golfplatz spielen und laut offizieller Verlautbarung gibt es auch keine clubinterne Regel, die die Aufnahme von Frauen verbietet, dennoch wurde bisher noch keine Frau tatsächlich eingeladen Mitglied zu werden.
Das beim Masters traditionell an den Gewinner verliehene Green Jacket führte man bereits 1937 ein. Die Idee war, dass die Clubmitglieder ihre Jacket während des Turniers tragen, damit die Zuschauer jederzeit sofort Ansprechpartner erkennen konnten, falls es Fragen gab. Seit 1949 erhält der Gewinner des Turniers, neben seinem Green Jacket, auch ein lebenslanges Teilnahmerecht am Masters. Neben dem Green Jacket erhält der Gewinner auch eine Goldmedaille und eine Replika des Clubhauses in Silber. Zusätzlich erwirbt er sich Spielberechtigungen für die kommenden fünf Jahren an den anderen drei Majors und den Players Championship, sowie eine fünfjährige Spielberechtigung für die US PGA Tour. Der Zweitplatzierte bekommt eine Silberplatte, eine Medaille. Der beste Amateur bekommt den Silver Cup, der zweitbeste die Silver Medal.
Es ist Tradition, dass der Gewinner des Vorjahres dem aktuellen Gewinner bei der Siegeszeremonie ins Jacket hilft. Deshalb zog sich Jack Nicklaus bei seiner erfolgreichen Titelverteidigung 1966 das Jacket auch selber an. Später übernahm bei Wiederholungssiegen (Faldo 89/90 und Woods 01/02) der Clubvorsitzende diese Aufgabe. Der Sieger darf sein maßgeschneidertes Sakko für ein Jahr mit nach Hause nehmen und danach wird es dann im Clubhaus verwahrt und steht ihm bei Besuchen jederzeit zur Verfügung.
Seit 1983 dürfen die Pros erst ihre eigenen Caddies mit nach Augusta bringen, davor wurden die Caddies vom Klub gestellt.

Aber beim Masters ist auch die Stimmung inzwischen ein wesentlicher Bestandteil des Mythos.
Die Zuschauermassen an den vier Tagen sind unfassbar. Eine Groundticket für Augusta  zu bekommen, ist schwerer als ein Ticket für den Superbowl zu ergattern. Teilweise sieht es um die Grüns herum aus, wie in Fußballstadien und auch deshalb gilt:
Augusta rockt!
 
Wer erfahren will, was ich meine, sollte ab Donnerstag unbedingt das Masters 2012 auf SKY oder sonstwo verfolgen!
Denn erklären kann man das eigentlich nicht…

Edith fragt mich gerade nach meinen Masters-Favoriten:
Ich denke, dass Tiger und McIlroy Topfavoriten sind, während Donald, Westwood, Scott und Mckelson große Aussenseiterchancen haben werden.

Edith sagt:
Wer das Msters nicht jeden Tag und immer verfolgen kann, sollte sich das entsprechende App holen.Für IPhone UND IPad (Klick mich), das Teil ist sensationell und kostenlos.


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Freitag, 23. März 2012

Ein fast perfekter Saisonauftakt

Ich bin Golfer aus Leidenschaft, da Golf bei mir immer mal wieder Leiden schafft…
Und viel Freude. Sehr viel Freude. So wie am letzten WE, als ich meine ersten 9 Loch auf meinem Heimatplatz dieses Jahr gespielt habe. Mit den ersten Sonnenstrahlen und mit drei jungen Burschen, die alle samt deutlich besser spielen als ich. Und von denen ich mit Zweien nach Neun dennoch gleich auf lag. 
OK, ich hatte einen sehr guten und sie nicht ihren besten Tag, aber es war eine Freude für mich, als ich meinen 5 Meter Putt an der 9 zum Par gelocht und gleich auf gezogen hatte. Auch, weil mein Spiel besser war, als ich befürchtet hatte und mein kurzes Spiel recht ordentlich lief. Und ich mich auf mein Spiel fokussieren konnte.
Aber es war auch eine Freude zu sehen, wie diese jungen Kerle Spaß an ihrem Sport haben und mit wie viel Hingabe und Talent sie ihn ausführen. 
Danke Felix, Marco und Max!
Es war mir eine Ehre mit Euch spielen zu dürfen und ich freue mich auf die nächste Gelegenheit dazu!

Wenn einem etwas Freude macht, sollte man dafür Sorge tragen, dass man diese Freude teilt oder weitergibt. Wenn man den kann. Und ich bin, zum Glück, in der Lage, dass ich kann. Deshalb haben wir uns als Firma entschieden, Sponsor der Mannschaften unseres Golfclubs zu werden.
Dieses Sponsoring bezieht sich auf die Herren- und Damenmannschaft, aber auch auf die Jugend, die uns sehr wichtig ist, denn sie ist die Zukunft unseres Sports. Als Sponsor sind wir dabei bestrebt, eingesetzte Ressourcen und Mittel möglichst sinnvoll zu verwenden, um größtmöglichen Ertrag zu erzielen und aus 10% vielleicht sogar 130% oder mehr zu machen. 
Dabei besteht unser Engagement aus verschiedenen Komponenten.
Natürlich aus Geld das der Klub gut gebrauchen kann. 
Aber es sind auch Sachleistungen wie die Betreuung der Clubwebsite oder das Einrichten einer eigenen Webpräsenz der Damenmannschaft, die als Aufsteiger in die erste Bundesliga endlich eine eigene Plattform benötigt, die wir in das Sponsoringpaket integriert haben. 
Für die Damen haben wir in den letzten Wochen ein eigenes corporated design samt Logo und Namen (Queens of the Greens) samt der dazugehörigen Facebook-Gruppe entwickelt und installiert. Dort werden dann im Laufe des Jahres verschiedenste Aktivitäten stattfinden und die Damen haben so eine offene Kommunikations-Plattform.
In die Gruppe sind natürlich alle herzlichst eingeladen.



Darüber hinaus begleiten wir die Damen das ganze Jahr über mit der Videokamera um einen Imagefilm zu erstellen.
Aber zu unserem Engagement gehört auch das Be- und Einkleiden der Mannschaften. 
Hierfür haben wir einen Partner gefunden, der vom Image her sowohl zu uns als Agentur, aber auch zum Club (der ursprünglich ein britischer Offiziers-Golfclub war) und zu den Mannschaften passt. Gerade die Damen sehen sich dabei mehr als eine Art Fußballmannschaft als eine klassische Golfmannschaft.  
Das alles sollte unsere Wahl des Bekleidungspartners abdecken. Dazu sollten die Sachen schick, modern und hochwertig sein (und natürlich keine astronomischen Summen) kosten.
So fiel unsere Wahl des Bekleidungspartners auf die britische Golfmarke Bunker Mentality mit ihrer Damenuntermarke Queen of the Green.

Die Mannschaften bekommen von Bunker (Herren und Jungs) bzw. Queen of the Green (Damen und Mädchen) Polos, Pullunder, Jacken und Bags gestellt. Die Sachen werden mit den entsprechenden Club- und unserem Agentur Logos bedruckt. 
Im April werden die Sachen dann den Spieler/-innen im Rahmen eines eigens ins Leben gerufenen Scramble-Turnieres übergeben und vorgestellt. 
Dann werden die Mannschaftsspieler/-Innen bei Turnieren und Veranstaltungen die Kleidung mit unserem Log tragen. Und ich würde mir wünschen, auch auf ihren Privatrunden, denn die Sachen sind wirklich sehr schön und tragen sich wirklich toll.
Am vergangenen Wochenende kamen die ersten Männer-Polos und Pullunder zur Größencheck und zur Anprobe.
Und was soll ich sagen? 
Die Sachen sind wirklich herausragend. 
Sowohl in der Qualität, als auch im Design. Die Jungs wollten das Probe-Shirt teilweise gar nicht mehr hergeben, was ich verstehen kann. Ich bin ja auch schon dabei, mir meine Kollektion für 2012 zusammenzustellen. Die Sachen sind wirklich hochwertig und eine klare Kaufempfehlung. Qualitativ, Quantitativ und auch preislich!


Wenn ihr mal Bekleidung sucht, die nicht unbedingt adidas oder Nike-Standard sein soll, Bekleidung die dennoch hochwertig und auf die Bedürfnisse eines Golfers angepasst ist, dann seid ihr hier im Shop (Klick mich zum Shoppen!) absolut richtig. 
Dort findet ihr fast alles an Golfsachen, was man so nicht zwingend in einem Pro-Shop bekommt. Neben den Sachen von  Bunker Mentality und Queen of the Green gibt es dort auch Calvin Klein Bekleidung, auch die unglaublichen Last Bag Reisekoffer und vieles mehr. 
Und das alles auf deutsch und in Euro. 
Zu super fairen Konditionen.
Und nein, ich bekomme KEINE Provision, sondern empfehle euch die Sachen, weil ich sie selber wirklich trage (noch viel zu wenige) und weil sie mir wirklich herausragend gut gefallen!

Nächste Woche dann ein Ausblick auf das erste Major des Jahres, das Master.
Ich werde die nächste Woche in Portugal Golfen, Urlauben und einfach nur Spaß haben.
Man liest sich, gerne auch auf:

Freitag, 16. März 2012

Weiterentwicklung des Wettkampfsystems

Ich hatte an dieser Stelle ja schon zweimal Stellung zurÄnderung des Wettspielsystems durch den DGV bezogen und dabei u.a. moniert, dass das neue System den „Kleinen“ Clubs sicherlich nicht helfen wird. Und das man den sportlich attraktiveren Matchplay Modus zu Gunsten des Zählspiels opfert, obwohl das meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig gewesen wäre.
Jetzt kann man sich die Wettkampfsystembroschüre2013 des DGV downloaden oder im Internet ansehen und sehen, was genau sich für wen ändert.


Auszug aus der Broschüre
Der Spitzensport ist kulturhistorisch in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland fest verankert. Er symbolisiert insbesondere die Werte Leistung, Konkurrenz und Chancengleichheit. Auch im Golf sind Höchstleistung und das Streben nach sportlichem Erfolg die herausragenden und Image prägenden Merkmale. Das Hervorbringen von Spitzensportlern/- innen im Golf ist ein Beitrag zur Pflege des Leistungsgedankens in unserer Gesellschaft. Der leistungssportliche Erfolg und das Erreichen individueller leistungssportlicher Ziele beruhen auf dem Zusammenspiel von Wettkampf, Training und Förderung… 
Seit geraumer Zeit machen sich die Gremien des DGV entsprechend ihrem Auftrag Gedanken darüber, ob und auf welche Weise das Wettkampfsystem, gemessen an internationalen Standards, weiter entwickelt werden muss. Bei Mannschafts-wettbewerben ist der pyramidale Aufbau mit Aufstiegs- und Abstiegsmöglichkeiten über mehrere Spieltage hinweg, was charakteristisch für leistungsfördernde Wettkampfsysteme ist.  Zudem werden in einer Einzelsportart mit Mannschaftsligensystem im Wettbewerbsprofil sowohl Mannschafts- als auch Einzelleistungen erfassbar gemacht und in Tabellen und Ranglisten dargestellt. In anderen Sportarten finden wir seit Jahrzehnten entsprechende Strukturen vor….Ziel ist eine Stärkung der nationalen Wettspielkultur im Sinne von erhöhter Attraktivität und besserer Qualität der Wettbewerbe, stringenter Kontinuität im Aufbau, tieferer Präsenz in der nationalen Sportwelt und klarerer Transparenz für die golfspielende und interessierte Öffentlichkeit sowie für Sponsoren.

Damit entstehen nach DGV-Aussagen „..die Spielergenerationen, mit denen sich dann zielkonforme internationale Erfolge generieren lassen, wie die erfolgreiche Teilnahme an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, die Teilnahme deutscher Spieler/innen beim Solheim Cup, Ryder Cup und auf den Major-Touren.

Ted Long Head Coach Golfclub Mannheim - Viernheim äußerte sich bei FB zu dem Thema wie folgt (Zitat FB):
Derjenige der diesen Paragraph geschrieben hat, hat mehr Ahnung von Handball als Golf. Diese Bowlingliga ist nichts mehr als ein Marketinggag um Geld von Sponsoren zu erwirtschaften. Ich habe bis jetzt keinen einzigen Spieler getroffen der dafür ist! …Es fehlt nur Stableford!! Hut ab:)“

Der neue Spielmodus
In allen Ligen spielen jeweils 5 Mannschaften mit 8 (bei den Damen 6) Spieler(-innen) auf den jeweiligen Plätzen der 5 beteiligten Mannschaften. Daraus ergeben sich vier Auswärtsspiele und ein Heimspiel. In der 1. und 2. Bundesliga werden zunächst 4 (Damen 3) klassische Vierer und anschließend 8 (Damen 6) Einzel als Zählspiel über jeweils 18 Löcher an einem Tag gespielt. Ab den Regionalligen werden 8 (Damen 6) Einzel Zählspiel über 18 Löcher an einem Tag gespielt. Der Spieltag ist dabei jeweils ein Sonntag.

Mannschaftswertung (Damen)
In der 1. und 2. Bundesliga werden von den 9 Ergebnissen aus 3 Vierern und 6 Einzeln die besten 7 Ergebnisse gewertet (2 Streichergebnisse). In den Regional- und Oberligen werden die besten 5 Einzelergebnisse aus 6 Ergebnissen der jeweiligen Mannschaft gewertet (1 Streichergebnis).

Punktevergabe
Die Siegermannschaft eines Spieltages erhält 5 Punkte, die zweitplatzierte 4 Punkte, die drittplatzierte 3 Punkte, die viertplatzierte 2 Punkte und die fünftplatzierte 1 Punkt. Die Gesamtpunktzahl nach dem letzten Spieltag entscheidet über die Platzierung in der Ligaabschlusstabelle. In der 1. Bundesliga wird nach Abschluss der 5 Ligaspiele in einem Finale der Deutsche Mannschaftsmeister ermittelt. Bis zur Regionalliga steigt am Ende der Saison pro Gruppe eine Mannschaft auf und zwei Mannschaften ab. Ab der Oberliga steigt eine Mannschaft pro Ligagruppe auf und eine Mannschaft in eine Regionengruppenliga der Landesgolfverbände ab.

Ligaeinteilung Damen



Ted Long dazu ebenfalls auf FB (01.03.2012): 
Es liegt im Bereich des Möglichen beziehungsweise ist sehr wahrscheinlich, dass ein Team die Liga gewinnt, welches nicht am wenigsten Schläge gebraucht hat! Derjenige der das entworfen hat, soll sich bei der PGA Tour melden, scheinbar machen sie es ganz falsch!!“

Ich sehe das etwas anders. 
Wenn schon fünf Spieltage, dann in der Tat mit einem Punktesystem für die besten Teams pro Spieltag. Wie will man sonst die unterschiedlichen Wetter und Platzbedingungen bewerten? Noch mehr CSA, CR etc ? 
Sonst müsste man sich u.a. im Fußball generell mal überlegen, ob einzelne Spieler (nach ihren Gehältern?) ebenfalls eine Vorgabe kriegen, die dann in die Ergebnisse mit einberechnet wird. 

Am Ende ist das Punktesystem der sportlich fairste Weg, da an fünf Spieltagen auf fünf verschiedenen Plätzen mit fünf verschiedene Bedingungen jedes Mal Bedingungen herrschen, die man nicht vergleichen kann. 
Und da jeweils immer alle fünf Teams vor Ort sind und spielen , ist das der einzig gangbare Weg ohne demnächst ein Mathestudium zu benötigen, zumindest, wenn man die Mannschaftswertungen verfolgen will.
So wird in jedem Ligabetrieb gewertet. Und das aus guten Gründen. So kann man auch eher Sponsoren anlocken, die das Punktesystem auch verstehen.
Wenn der Golfsport wieder irgend ein Extrading abzieht und irgendwas macht, was keiner (außerhalb des Sportes) versteht, hätte man genau das Gegenteil von dem erreicht, was man wohl hoffentlich erreichen will. Man würde wieder den Stempel "Elitärer Sport" fördern. Und das kann es beim allerbesten Willen nicht sein.
Mit dem Punktesystem wir am Ende nicht der Klub Meister der die meisten Tore geschossen hat, sondern der, der die meisten Punkte geholt hat.
Und das verstehe dann sogar ich.
Auch wenn ich die Aufgabe des Matchplay Modus nicht verstanden habe.
 
Alle Infos und die aktuelle Wettkampfbroschüre des DGV gibtes hier als PDF zum Download.

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Montag, 12. März 2012

Chip - Kurz mal hingespielt


Es gibt viele Ereignisse, die nimmt man nicht wahr, weil sie keinen Glanz haben oder keine Emotion transportieren. Und dann gibt es Ereignisse oder Personen, die mit ihrem Glanz alles überstrahlen, weil sie besonders sind. 

Man kann über den Menschen Tiger Woods streiten, man kann sich über seine Eskapaden (im privaten!) Bereich aufregen oder man kann sich einfach an der Aura dieses Ausnahmesportlers erfreuen.
 
Ich weiß nicht, wie es Euch geht. 
Ich habe Golf immer mal wieder verfolgt. Wenn die ARD (oder der NDR) mal wieder eine Zusammenfassung eines Turniers gezeigt haben. Damals. Mit den Superstars Jack Nicklaus, Arnold Palmer, Seve Ballesteros, Gary Player. Und ja, als Bernhard Langer das Masters gewann und als erster Mensch überhaupt die Nummer 1 der Weltrangliste wurde, fand ich das sehr spannend. 
Seinen Schlag aus dem Baum 1981 bei den 1981 B&H International werde ich auch nie vergessen.

                       (ab 30 Sek. ca...)
 
Aber Golf war damals doch eher eine Randerscheinung. Hierzulande. Auch mangels deutscher Spitzengolfer.
In Deutschland bekam der Sport erst die nötige TV Präsenz, als ein gewisser Tiger Woods die Szene betrat und sich mit Premiere ein TV Sender fand, der die Bilder zu uns nach Hause brachte.
Aber mit Tiger kam auch etwas anders ins Spiel. 
Geld. Viel Geld.
Konnten die Spieler früher schon verhältnismäßig gutes Geld verdienen, wurde es dank Tiger exorbitant viel Preisgeld. Die Veranstalter überboten sich quasi gegenseitig dabei, denn jeder wollte DIE Attraktion des Sports bei sich am Start sehen. 
Und was macht man, wenn man etwas haben möchte? Man zahlt dafür. Und zwar reichlich. Dazu schnellten die Einschaltquoten in unglaubliche Höhen, wenn er am Start war. Und das brachte wiederum höchst dotierte TV Verträge mit sich. 
Ein Kreislauf, der die Preisgelder schnell in den Mio US $ Bereich für Turniersiege ansteigen ließ. 
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich neide keinem diese Gewinnsummen. Warum auch? Wenn sie einem geboten werden, sollte man sie auch annehmen. 
Dass die PGA dann, gemeinsam mit FedEx den FedEx Cup und seine insgesamt 25 Mio. Dollar Bonuspreisgelder ins Leben rief, hatte einen einzigen Grund: Man wollte Tiger dazu bewegen, auf der Tour möglichst oft zu spielen. Er ist der Stern, an dem sich alles ausrichtete.
Und er verdiente als erster Sportler bisher schon mehr als eine Milliarde Dollar. 
Eine Milliarde! Das sind 1.000 Millionen!
Das ist unfassbar viel Geld. Im Vergleich zum (virtuellen) Vermögen eines Mark Zuckerbergs (der wird auf gut 25 Milliarden geschätzt) hingegen ist das eher mässig.
Aber dafür zahlt Tiger auch einen unfassbar hohen Preis. 
Er hat NULL Privatleben. Nullkommanull.
Er kann auf auf dieser Erde hinkommen, wohin er will. Er wird sofort erkannt.
Wäre er ein Normaler Golfer, hätte seine Scheidung uns nicht mal als Kurznachricht erreicht, seine Eskapaden hätten niemanden interessiert. 
Aber er ist halt Tiger.
Der Tiger und den kostet die Scheidung aber Millionen Euros. Nicht nur an die Ex-gattin (man munkelt, 100 Mio) sondern auch an Sponsorengelder, weil sich einige zurückziehen, als ein Makel droht (aber wohl auch, weil sie selbst zu dem Zeitpunkt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckten). Seine Scheidung und seine sportlichen Probleme rufen Neider auf den Plan, die das Ende der Ära Woods ausrufen und sich daran erfreuen ihn leiden zu sehen. Doch diese Neider haben etwas übersehen.
Tiger ist und bleibt Tiger.
Und die Faszination Tiger Woods ist und bleibt ungebrochen. 
Im Gegenteil, man könnte meinen, dass er dadurch sogar noch beliebter und noch mehr Aufmerksamkeit genießt. Die Sender zeigen inzwischen lieber Tiger, wie er zu seinem Ball geht, als seine Kontrahenten, die vielleicht gerade um den Sieg spielen. Sie zeigen ihn, wie er verletzt ins Auto steigt und das erscheint der Regie (zu Recht) wichtiger, als das sportliche geschehen zeitgleich beim WGC, einem der wichtigsten Golfturniere. 
Das sagt (fast) alles.
Wenn man sich dann die Zuschauermassen anschaut, die seinen Flights Woche für Woche folgen, kann man die Zuneigung der Menschen auch quantitativ ermessen. Kein Spieler hat mehr Menschen auf der Runde, selbst der unglaublich beliebte Phil Mickelson nicht.
Bei dem einen oder anderem ist die Schadenfreude, wenn er den Ball nicht trifft, hörbar. Aber die meisten Menschen sind einfach nur fasziniert, was der Mann alles mit der Kugel und einem Schläger veranstaltet. Wie er sich aus den schwierigsten Situationen heraus rettet. Wie er unglaubliche Dinge macht. 


Wie er sich gerade neu erfindet und dabei versucht, sein Leben zu regeln und sein Spiel zu verbessern. Denn die Konkurrenz hat in den letzten 2 Jahren nicht geschlafen.
Ich weiß nicht, wie viele Menschen sich nach diesen unerfreulichen Ereignissen, auch auf dem Golfplatz, zurückgezogen hätten. Er nicht. Er geht da raus und stellt sich. 
Dem Leben. Dem Spiel. Den Anschuldigungen eines prüden Amerikas.
All das trägt zum sich neu erfindenden Phänomen Tiger Woods genauso bei, wie seine inzwischen deutlich offenere Art mit den Leuten umzugehen und wie er sich auf dem Platz bewegt. Wie auch er arbeiten und kämpfen muss. 
Ich weiß nicht, ob er jemals wieder diese Sportart dermaßen dominieren wird, wie im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends. Ich weiß nicht mal, ob ich das gut finde, wenn er es täte. 
Aber ich weiß, dass ich ihn immer noch (und eigentlich mehr denn je) unglaublich gerne spielen sehe, dass ein Turniersieg erst dann ein echter Sieg wird, wenn er am Start war und dass alle Spieler die jemals Preisgelder gewinnen, ihm einen Anteil davon abgeben müssten, denn ohne ihn wäre das alles deutlich kleiner. 
Angepasster und viel langweiliger.

Wenn selbst meine Tochter (gerade mal 15, spielt selber nicht und guckt ganz selten Golf) und meine Frau (spielt und guckt öfter gezwungenermaßen mit mir) sagen, dass er der Allerbeste sei und sie ihn mit Abstand am liebsten spielen sehen, dann ist dem eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen.
Er hat den Glanz und diese Aura, die aus einem Star etwas ganz besonderes macht.
Er ist, was Donald, Kaymer oder selbst McIlroy wohl niemals sein werden. 
Er ist eine Lichtgestalt.
Und daran hat auch seine Scheidung ihren (positiven) Anteil. Er ist dadurch (und seitdem) für uns Außenstehende menschlicher geworden. Und das war das einzige, was ihn früher gefehlt hatte. Er hat nämlich ein Makel.  
Und das macht ihn unglaublich menschlich und sympathisch!

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Freitag, 9. März 2012

Der eigene Anspruch - Das Leben als Golfpro auf der Tour

Profigolfer zu werden ist schwer.
Um Golfpro zu werden, braucht es nämlich nicht nur Talent, Fleiß, Glück und den richtigen Kopf (den man gut bei Kaymer sieht), sondern auch noch den finanziellen Backround. Ohne die wirtschaftlichen Möglichkeiten ist es fast unmöglich es auf der Profitour zu versuchen. 
Die Reisen kosten Geld, genauso muss das eigene Leben finanziert werden. Wenn man bei den Eltern wohnt, ist das sicherlich etwas einfacher. Aber alles in allem reden wir pro Jahr über gut 30.000 Euro plus x. die es zu beschaffen gilt.
Und wer denkt, dass man auf der Tour schnell viel Geld verdienen kann, hast sich getäuscht, denn am Anfang muss man sich, wie in jeder Sportart, erst einmal für höhere Aufgaben qualifizieren. Als Anfänger steht einem erste einmal eine drittklassige Tour, wie die EPD offen, wo es um 30.000 Euro geht. Pro Turnier, nicht für den Sieger. Der bekommt im Schnitt c. 5000 Euro Preisgeld.
Und so sind die ersten Jahre keine Herrenjahre, sondern Lehrjahre. Teure Lehrjahre, wenn man nicht mit Wildcards ausgestattet wird oder anderweitig den Sprung auf die Challenge Tour oder gar European Tour schafft.
Der Druck, schnell Geld verdienen zu müssen ist halt anders als in anderen Sportarten (abgesehen vom Tennis), wo man schnell (relativ viel) Grundgehalt bekommt.
Aber wer an sich glaubt und diesen Traum wirklich leben will, muss es irgendwann riskieren.


Ein Freund von mir, Peter Owens geht 2012 diesen Weg, nachdem er jahrelang als Teaching-Pro gearbeitet hat. Viele werden sagen, "dafür ist er mit 33 Jahren zu alt".
Viele werden sagen, "dafür ist er nicht gut genug" oder "er hat zu wenig Spielpraxis".
Ob er sportlich gut genug sein wird, kann ich nicht beurteilen, denn dazu fehlt mir das Auge. Aber ich unterstütze ihn dabei, seinen Lebenstraum zu erfüllen, weil ich ihn verstehe. Auch weil er sich nicht sein Leben lang fragen will, ob er es geschafft hätte. Er hat für diesen Schritt, gemeinsam mit mir und ein paar Freunden, ein Finanzierungsmodell entwickelt und auf die Beine gestellt, dass ihm die wirtschaftlichen Möglichkeiten für 2 Jahre gibt, ohne sich dafür verschulden zu müssen.
Nachdem er Anfang Januar in der Türkei  zwei Turniere der EPD gespielt hat, war er den Februar über in Portugal im Trainingslager, um sich auf die Saison vorzubereiten, die für ihn Mitte März mit der ECCO Tour SpanishOpen im La Manga Club so richtig beginnt. 
Wer ihm dabei etwas folgen will, kann das am Besten bei Twitter tun, wo er von sich hören lässt.
Doch bevor er am 12. März nach Spanien aufbricht, konnte ich mich mit ihm während einer Golfrunde im Märkischen Golfclub Phoeben ausführlich über seine ersten Eindrücke als Playing Pro unterhalten.
In Phoeben, auf einer frühen Trainingsrunde
Wie waren die ersten Eindrücke auf der Tour?
Es war natürlich aufregend in einem fremden Land ein Golfturnier zu spielen, aber ich hab schon ein bisschen Erfahrung damit (u.a. die british open Quali in England) insofern war es ja mir nicht ganz unbekannt. Ich hab gemerkt, dass es da bestimmte Cliquen gibt. Die Deutschen, die Skandinavier, Holländer, Briten, etc. ich bin aber ein Mensch der gerne allein ist (mit Ausnahme von meinem Sweetheart Alexandra und unserem Hund Jackson). Ich mag nicht nach der Runde mit anderen Pros über Golf zu quatschen. Ich muss ein bisschen abschalten. Viele gehen dann ein Bier zusammen trinken oder Karten spielen, aber ich bin dann lieber alleine, für mich.

Wie ist deine Form? Die Eindrücke, die Du per Twitter und auf unserer Runde bestätigt hast, sagen ja eher, dass du nicht so zufrieden mit deinem Spiel bist?
Ha ha, meine Form hat mich offiziell verlassen. Nein aber im Ernst, ich hatte eine sehr gute Phase letztes Jahr von Juni bis Nov.  Aber in Dezember lief es nicht so gut, im Januar war ich mit einem Freund (hcp. +0,5) auf Gran Canaria zum Training und da hab ich zwar meine Runden unter Par gespielt, aber ich hab mich mit meinem Schwung überhaupt nicht wohlgefühlt!
Eine Woche später, in der Türkei beim ersten Turnier hat mein schlechtes Gefühl sich nicht verbessert. Mein Schwunggefühl war weg. Ich habe zwar mein Bestes gegeben, aber leider war das Beste da gerade nicht sehr gut. Mein Freund und Kollege Cengiz (Anmerkung: Cengiz ist Teaching-Pro auf der Golfrange Grossbeeren, wo Peter auch gearbeitet hat) war auch da und hat bestätigt, dass er mich noch nie so schlecht erlebt hat. Erstaunlich ist dann aber das ich trotzdem beim zweiten Turnier den Cut geschafft habe. Das war das einzig Positive in die 2 Wochen Türkei.

Was macht man dagegen? Noch mehr trainieren?
Es wird leider viel zu oft überanalysiert wenn man schlecht spielt. Ich weiß dass das was ich übe richtig ist und ich weiß dass mein Spiel wiederkommt. Es ist nur einfach so, dass wir Menschen nicht in der Lage sind immer wie eine Maschine zu funktionieren. Wenn man einfach irgendein Top Profi unter die Lupe nimmt, dann sieht man dass der in eine Woche 76.ter wird und 2 Wochen später gewinnt er. Oder umgekehrt. 

Ich persönlich kann nicht 7 Tage die Woche nur Arbeiten und/oder an die Arbeit denken. Mir hilft es, wenn ich Ablenkung bekomme. Wie ist das bei Dir? Und wie sieht diese Ablenkung vom Spiel aus?
Also für mich macht das Golfspielen und üben unheimlich viel Spaß. Ich brauche zwar ab und zu ein oder zwei Tage frei, aber das dient nur der körperliche Regeneration. Golfspielen könnte ich jeden Tag. Es ist natürlich schwerer,  wenn man einen schlechten Lauf hat, aber man darf einfach nicht die Nerven verlieren. Ich glaube, wenn man sein Bestes und immer 100% gibt, dann werden die positiven Ergebnisse kommen.

Wie sieht dein Tagesablauf für gewöhnlich aus? Ich kann mir vorstellen, dass es einem mehr Spaß macht, den ganzen Tag auf dem Platz zu sein, wenn die Sonne scheint und etwas wärmer ist, als in dieser kalten Jahreszeit?
Ja! Auf jeden Fall. Ich bin der klassische Schönwetterspieler. Ich bin eine richtige Frostbeule und natürlich geht das Feingefühl mit kalten Fingern verloren. Aber ich bin immer sehr motiviert und deswegen gehe ich trotzdem üben. Das größte Problem für mich ist, dass ich das meiste erreiche, wenn ich auf dem Golfplatz bin. Aber leider kann man hier im Winter nicht so viel Zeit auf dem Platz verbringen. Aber ich kenne mich sehr gut und weiß, dass ich bei 30 Grad besser drauf bin als bei 10 Grad.

Ist es, gerade am Anfang und gerade im Trainingslager wie in Portugal, nicht sehr einsam?
Ja, es ist auf jeden Fall sehr einsam. Gerade abends wenn man Essen geht. Aber ich vermisse ehrlich gesagt nur meine Freundin und unseren Hund. Ich muss nicht irgendwelche Freunde um mich herum haben. Ich bin ein eher ruhiger Mensch (geworden), gehe früh ins Bett und stehe früh auf, ich geh eigentlich abends nicht weg. Und natürlich ist es am schönsten wenn ich meine Freizeit mit meiner Freundin und unserem Hund teilen kann.

Wie ist das Verhältnis unter euch Pros? Ist da eher der Konkurrenzkampf zu spüren, oder hat man eher ein freundschaftliches Verhältnis zueinander?
Naja, wie ich vorhin angedeutet habe, gibt es schon Cliquen unter den Pros. Ich sehe oft eine sehr freundliche Atmosphäre auf der Range, aber ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass Tiger Woods und Lee Westwood sich auf der Range direkt vor Turnierbeginn freundschaftlich unterhalten würden. Natürlich sind das alle meine Gegner und ich will sie alle in Grund und Boden spielen, aber letztendlich kannst du beim Golf dein Gegner nicht beeinflussen. Mein Ziel ist es mein Bestes zu geben und zu versuchen mein bestes Golf zu spielen, was die anderen machen ist mir eigentlich egal.

Wie sehen deine nächsten Planungen aus? Wann und wo spielst Du wieder?
Ich fliege am 13.3 für 2 größere Turniere nach La Manga, Spanien. Da gibt es viel Preisgeld, aber noch interrasanter ist die Möglichkeit sich über die 2 turniere für ein Challenge Tour Event im Sommer zu qualifizieren. Danach bin ich bis Mitte Mai wieder in Berlin und ab dann bin ich viel unterwegs in Deutschland auf den EPD-Turnieren.

Was hast Du dir als Ziel für das erste Jahr auf der EPD gesetzt?
Also mein Ziel ist natürlich die Top 5 um direkt auf die Challenge Tour aufsteigen zu können, aber realistisch sehe ich mich im ersten Jahr unter den Top 15 der EPD. Ich bin sehr ehrgeizig und ich hasse es zu verlieren, deswegen möchte ich natürlich jedes Mal gewinnen, aber inzwischen bin ich auch Realist geworden und weiß dass mein (momentanes) Spiel nicht gut genug ist jedes Mal mit vorne dabei zu sein. Aber auch deswegen übe ich so viel und so hart, damit ich irgendwann meinen eigenen Ansprüche gerecht werden kann.

Letzte Frage: Wie sieht es mit deinem ungewöhnlichen Sponsorenkonzept aus? Läuft alles so, wie du es Dir vorstellst?
Ich finde das Konzept klasse. Leute können von mir „Aktien“ erwerben und sind dann quasi 7 Jahre lang am wirtschaftlichen Erfolg meines Golfspiels beteiligt. Ich muss eigentlich 18 Anteile verkaufen um meine Saison vollständig planen und finanzieren zu können. Bisher habe ich 14 Anteile verkauft. Für den Anfang sehr gut, aber natürlich brauche ich noch die fehlenden 4 Sponsoren um das Jahr komplett zu überstehen.

Ich drücke Peter jedenfalls die Daumen, dass der sportliche Erfolg sich einstellt. Schließlich habe ich schon die Reise nach Augusta nächstes Jahr gebucht...
Wer Interesse an dem Finanzierungskonzept von Peter hat, kann über mich mehr Informationen dazu erhalten.

Mehr Informationen und auch das Livescoring seiner Turniere hier.


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Freitag, 2. März 2012

Dieser Weg wird kein leichter sein...

Als ich vor drei Jahren (Mai 2009) mit dem Golf anfing, hörte ich meinen Trainer, der irgendwann im Training mal sagte:
"Die meisten hören nach der PE mit den Trainerstunden auf, um nur noch zu spielen. Sie kommen in ein paar Jahre zu mir und sagen: Hilfe - Ich brauche eine Trainerstunde. Nachdem sie jahrelang irgendwas gemacht haben, wollen sie, dass ich mal eben schnell ihren "Schwung" richte..."

Zum Glück habe damals zugehört, denn sonst könnte ich mich jetzt, drei Jahre später,  nicht an seine Worte erinnern. Aber natürlich habe auch in seitdem viel zu wenig trainiert und noch viel weniger Trainerstunden genommen. Ich habe das gemacht, was die meisten Anfänger machen, ich bin nach der PE direkt auf den Platz und wollte die Golf-Welt erobern. OK, ich war drei- viermal im Jahr beim Trainer, natürlich habe ich vor jeder Runde meinen (20-30.) Bälle geschlagen. Und so bin ich, auch weil ich viel gespielt habe, inzwischen bei einem Hdcp von -29,3. Ein Hdcp. das ich normalerweise ganz locker spiele. Gefühlt (und an guten Tagen) bin ich eher Hdcp. 21 - 23 oder so.
Ich spiele es vor allem dann, wenn ich einen gewissen Rhythmus finde und nicht nach jedem Schlag stundenlang warten muss bis ich wieder schlagen darf, wie es oft bei (Einladungs-)Turnieren der Fall ist. Und wenn ich nicht ständig an meinen Schwung (oder was ich dafür halte) denke. Oder denke, dass ich nicht denken sollte...
Mein Trainer, Joel Goodson meint zwar, es wäre quatsch, dass mich zu viele Gedanken ablenken, weil wir immer irgendwas denken. Er kennt mich noch nicht gut genug - er hat ja keine Ahnung was ich alles denken kann, während ich den Ball anspreche…
Dabei sind das nur Gedanken-Auszüge die ich vor, während und nach nach einem Schwung habe. Wenn es mir allerdings gelingt, nicht an den Schwung sondern an irgendwas Positives wie z.B. den Ball spielst Du jetzt an die Fahne (wobei Fahne am Ende im Ergebnis bei mir sehr relativ ist) zu denken, bin ich, subjektiv gefühlt, ein Tick besser.Insgesamt. 
Aber das ist nur meine Wahrnehmung. Jetzt, im Winter, während ich darüber nachdenke, ob das wirklich so ist...
Aber jetzt, nach drei Jahren, will auch ich mehr. Ich will endlich einen Schwung oder zumindest annähernd so etwas wie einen richtigen Schwung. Den will ich dauerhaft etablieren und zwar auf einem möglichst hohem Niveau. Und ohne meine Hüfte einsetzen zu müssen. Ein Freund meine auf einer Runde zu mir: Deine Hüfte ist wie eingemauert... 
Daran arbeite ich diesen Winter. 
Regelmäßig. Aber eben leider auch erst jetzt. 
Nach drei Jahren mehr oder weniger wildem Kloppen. Und das sei, auch hier hatte Billy ein gutes Beispiel, als würde ich das Laufen noch mal neu lernen müssen. Und zwar komplett.
Häää?
Laufen lernen?
Ich?
In meinem Alter?
Rauchen die Golflehrer alle dieses komische Zeugs oder nur die britischen Pros? 
Aber genau genommen hat er Recht.
Mein Hirn und der dazugehörige Körper (ich wollte nicht Wrack schreiben) machen intuitiv das was sie die letzten drei Jahre ständig (falsch) gemacht und so gelernt haben. Und das, was den wenigsten Aufwand, aber einen einigermaßen sicheren Ertrag bringt. Die Kugel fliegt weitestgehend geradeaus.
Aber leider machen sie noch nicht das, was ich gerade lerne und was ich anders (besser) machen will. Auch weil es sich viel besser anfühlt, wenn ich es denn mal mache. 
Im Training. 
Jetzt stellt sich mir die Frage, wie lange geht das noch so und weniger, warum ich überhaupt neu Laufen lernen will?
Die Antwort zum ersten Teil der Frage ist fast nicht zu beantworten. Momentan fühlt es sich eher nach Ewigkeit an. Erst diese Woche habe ich es wieder gemerkt: Auf der Range habe ich immer wieder versucht dass zu machen, was ich machen soll. Gestern, auf der Runde, habe ich immer wieder das gemacht, was ich immer mache. Allerdings wird das langsam besser und ich fange langsam an das zu machen was mein Coach will. Und ich fange an, es zu probieren. Aber wehe ich treffe den Ball mal nicht, schon ertappe ich mich dabei, wie ich in alte Mechanismen verfalle.
Der 2te Teil der Frage ist viel einfacher beantwortet:
Ich liebe diesen Sport und möchte ihn die nächsten Jahrzehnte bestmöglich ausführen. 
Und jedes Jahr dass ich länger "falsch Laufe" macht es schwerer, es doch eines Tages mal richtig zu machen. Und vielleicht doch nachhaltig besser zu "laufen"...
So, dass es leicht und locker aussieht. Und das ich darauf auch die nächsten Jahre noch Aufbauen kann, wenn mir mein Trainer weiter dabei hilft besser zu laufen.
Ich will dass der Ball das macht, was er machen sollte, wenn man auf dem Golfplatz unterwegs ist. Und zwar regelmäßig und gewollt und nicht zufällig. Deswegen lerne ich gerade gehen. 
Endlich richtig. 
Aber es ist ein verdammt harter und langer Weg, jetzt allerdings Xavier Naidoo zu zitieren wäre mir zu platt. Wirklich. 

Ich weiß, ich muss diesen Weg jetzt gehen.
Und ich will ihn gehen, aber ich werde dabei auf keinen Fall Xavier Naidoo hören...  
Ich bin da eher bei den "Foo Fighters" und ihrem Song  "Walk" 


Am Mittwoch war ich mal wieder virtuell am Start.
Und es war ein Desaster. ich habe weder gemacht, was ich machen sollte, noch dass, was ich früher gemacht habe.
Es war so eine ganz ungesunde Mischung. Und dennoch hatte ich viel Spaß.
Dank der Jungs.
Und weil ich zweimal das gemacht habe, was ich laut Billy machen soll und die Murmel dann jeweils echt gut unterwegs war...
"I'm learning to walk again
I believe I've waited long enough
Where do I begin?...
." 

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