Dienstag, 15. September 2015

Kann Deutschland Golfevents

Über die Golflandschaft und den Golfsport hierzulande wurde und wird ja leider nicht besonders viel berichtet. Der Sport, mit seinen knapp 630.000 aktiven Sportlern immerhin Top 10 der Sportarten in Deutschland, ist medial immer noch eine Randsportart. Trotz zahlreicher, großer sportlicher Erfolge eines Martin Kaymer´s.
Dennoch beginnt ein Umdenken in den Clubs und auf Amateurebene passiert bereits einiges an sportlichen Umstrukturierungen. OB eine Deutsche Golf Liga und ihr Modus wirklich das attraktivste sind, was man im Golf anbieten kann, lass ich an dieser Stelle mal offen. Aber es gibt immerhin endlich ein Ligasystem mit mehreren Spieltagen, Olympia sei Dank. 
Auf Profiebene passiert auch einiges, immer mehr deutsche Spieler/-innen versuchen es auf den verschiedenen Wegen, sich für die höchsten Ligen zu qualifizieren. und auch immer mehr schaffen es. Allerdings fällt es den Sportler/-innen immer noch sehr schwer, sich dauerhaft dort zu etablieren. Dazu gibt in in Deutschland dieses Jahr erstmals seit langer Zeit wieder zwei European Tour Events, mit den BMW International Open und den Porsche European Open in Bad Griesbach Ende September. Anderseits aber dieses Jahr erstmals keine German Ladies Open auf der Ladies European Tour mehr. 
Dazu hat man sich zu einer Bewerbung für die Austragung des Ryder Cup 2022 beworben und dafür das A-Rosa Golfressort in Bad Saarow ins Rennen geschickt. Wahrscheinlich das Golf-Event mit der höchsten Wahrnehmung in Deutschland. 
Ob Deutschland das Event ausrichten mag, wird sich im Herbst zeigen, wenn man die Schlagzeilen liest, weiß man, das man hierzulande nicht all zu viele Freunde in der Politik hat (Schäuble verweigert Steuerprivileg) .
Abe die deutsche Golfszene kann sich diese Woche mal der Weltöffentlichkeit, aber auch im deutschen Free-TV einmal von seiner besten Seite präsentieren. Man ist diese Woche Gastgeber der Solheim-Cup 2015 im GC St. Leon Rot.
Der Solheim Cup ist das Pendant des Ryder Cups, auch hier spielen Amerikas 12 beste Golferinnen gegen die 12 besten Europäerinnen. Dieses Jahr das erste Mal in Deutschland und das erste Mal mit zwei deutschen Spielerinnen, mit Sandra Gal und Carolin Masson.
Der Modus ist, analog zum Ryder Cup, das Matchplay
Wie bei den Herren gibt es 28 Partien, jede Partie bringt einen Punkt. Gewinnt eine Spielerin oder ein Vierer in seiner Runde mehr Löcher als der Kontrahent, hat man/Frau einen Punkt für das Team geholt. Gewinnen beide gleich viele Löcher, gibt es kein Stechen, sondern beide Parteien erhalten dann jeweils einen halben Punkt. Am Ende gewinnt das Team mit den meisten Punkten den Wettbewerb. Europa als Titelverteidiger reichen allerdings bereits 14/28 Punkten zur Titelverteidigung.
Es werden Freitag und Samstags jeweils 8 Vierer (immer zwei Spieler/-innen pro Team) gespielt. 
Bei den Vierer werden pro Tag jeweils vier Foursomes (Klassischer Vierer, die Spieler schlagen abwechselnd einen Ball, eine Spielerin schlägt an den geraden, die andere an allen ungeraden Bahnen ab) und vier Fourballs (jede Spielerin spielt ihren Ball, das bessere Ergebnis des Vierers wird dann gewertet) gespielt.
Am Sonntag spielen dann alle 12 Spielerinnen. Dabei setzen die Kapitäne ihre Spielerinnen sowohl in den Paarungen der Vierer, als auch in der Reihenfolge frei ein. Diese Ansetzungen werden gleichzeitig veröffentlich, so dass es zufällige Paarungen gibt.

Matchplay hat den Vorteil, das man direkt sehen kann, wie es in den einzelnen Partien steht, keine Addition von Schlägen über mehrere Runden. Und es eröffnet durch die Spielart auch viel mehr Variationen, es kann deutlich mehr attackiert werden. Gerade bei den Fourballs, wo eine Spielerin quasi versucht das Loch mit einem Par abzusichern, während die andere angreifen kann. 
Also, wer an diesem Wochenende Zeit hat und in der Nähe wohnt, sollte sich das nicht entgehen lassen, das Fernsehen in Form des SWRs überträgt an allen drei Tagen  ausführlich, Ko-Moderatorin ist Sophia Popov, die dieses Jahr die Spielberechtigung für die LPGA und die LET hat, sich aber leider nicht für den Solheim Cup qualifizieren konnte.  
Ich werde ab Donnerstag vor Ort sein und mir sowohl die Proberunden, als auch die Spiele Live und darüber hier in Schrift und Bild und akustisch täglich bei meinsportradio.de über dieses Mega-Sportevent berichten. Eindrücke, Impressionen, Stimmungen und Meinungen einfangen und dabei immer die Daumen drücken, dass wir der Golfwelt, aber auch den deutschen TV Zuschauern diese Woche mal so richtig zeigen, wie cool Golf in Deutschland sein kann. Wer weiß, vielleicht ist ein erfolgreicher Solheim Cup der letzte Tropfen für eine erfolgreiche deutsche Ryder Cup 2022 Bewerbung. 

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